WINTERBACH - Die Gemeinde könnte die erste sein am Soonwald mit einem freien W-LAN, einem drahtlosen Lokal-Netzwerk, mit dem man sich per Funkverbindung mit dem Computer in das Internet einwählen kann. Markus Stein, Matthias Herbig und Mirko Kirschner konnten Bürgermeister Werner Rebenich und den Gemeinderat während der jüngsten Ratssitzung mit einer Power-Point-Präsentation von ihrem Konzept überzeugen. Im Vergleich standen die Angebote der Anbieter Telekom und Freifunk, mit zwei gravierend unterschiedlichen Modellen, aber gleichen Ausgangsbedingungen. Bei der sachlichen Gegenüberstellung hatte Freifunk am Ende die Nase vorn.
Der Gemeinderat beschloss grundsätzlich, bei zwei Gegenstimmen, die Zusammenarbeit mit der Freifunk Südwest zu suchen. Und das hat auch etwas mit den Kosten zu tun, die bei Telekom höher angesiedelt sind. Der Vorschlag von Ratsmitglied Walter Augustin zur „Anhörung einer zweiten Meinung“, fand keine Mehrheit.
Zunächst zwei starke Hot-Spots vorgesehen
In einem weiteren Beschluss, der einstimmig ausfiel, bei zwei Enthaltungen, machte der Rat den Weg frei, ein flächendeckendes Netz zu schaffen mit zunächst zwei leistungsstarken Primär-Hot-Spots. Und zum Dritten wurde der Beitritt zur Freifunk Südwest und Freifunk Rheinland-Pfalz beschlossen. Das bringt den Vorteil, dass es grundsätzlich keine Vertragsbindung an ein kommerzielles Unternehmen gibt, wie Stein erläuterte, eine technische Flexibilität gegeben ist, die Anlage stets dem Stand der Technik angepasst werden kann, der Ausschluss der Störerhaftung und die vollständige Freistellung jeglicher Haftung erfolgt und perspektivisch eine 100-prozentige Flächendeckung möglich ist. Zur Zukunft von Freifunk in Winterbach empfahl Stein die Gründung eines eigenen Vereins, der „Freifunk Soonwald e.V.“ heißen könnte. Und durchaus möglich wäre auch die Vernetzung und Einbindung anderer Ortsgemeinden am Soonwald.
Ausgangspunkt für die Idee des freien W-LAN in der Soonwaldgemeinde, so erläuterte es Stein, sei der schlechte Empfang für Mobilfunk-Kunden der Telekom und kein oder nur ein sehr eingeschränkter Zugang zu Online-Angeboten in gemeindlichen Einrichtungen und in der Ortslage. Die weitere Begründung, und da rennt Stein bei Bürgermeister Rebenich und seinem Gemeinderat offene Türen ein, stehe für die „Steigerung des Wohnwertes und der Attraktivität der Ortsgemeinde“. Einen Vorteil sieht Stein auch für die Vereine und das gemeindeeigene Schwimmbad, denn bei Veranstaltungen und Festivitäten könnten die Gäste durch den Internetzugang immer online sein.
Attraktivität der Gemeinde wird gesteigert
In Kombination und im Zuge des angestrebten Breitbandausbaues im Landkreis Bad Kreuznach wäre die Umsetzung des freien W-LAN der ideale Zeitpunkt, findet Markus Stein.
Bürgermeister Rebenich lobte die Grundlagenerarbeitung durch Stein und Matthias Herbig, die auch auf das Fachwissen von Mirko Kirschner (Freifunk-Communitys Alzey) zurückgreifen konnten. Es sei bestechend, dass es mit Hot-Spots möglich ist, „etwas Gemeinsames im Dorf machen zu können“, freute es Rebenich. „Im ersten Schritt schaffen wir zwei Primärpunkte, in einem zweiten Schritt sprechen wir mit Leuten, die bereit sind, sich zu beteiligen bei der Einrichtung von Sekundär-Spots“. Rebenich ist sicher, dass sich dabei ein Dominoeffekt entwickelt. Die Gemeinde selbst hat vier Telefonanschlüsse, beim Ortsbürgermeister, im Kindergarten, dem Feuerwehrhaus und in der Gemeindehalle. Damit wäre ein Lückenschluss möglich, wie es Rebenich ausdrückte, zur flächendeckenden Versorgung des gesamten Dorfes.