Waldbrände sind schon als Übung eine Herausforderung: Neun Feuerwehren proben den Ernstfall im Soonwald. Foto: Reinhard Koch
( Foto: Reinhard Koch)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WINTERBACH - Es wäre eine Horrorvorstellung: Der Soonwald in Flammen, ein Forsttraktor brennt. Das Feuer breitet sich aus nach Nord/Nord-West. Zwei vermisste Forstmitarbeiter werden gemeldet, einer eingeklemmt unter einem Baumstamm unweit des Traktors.
Zum Glück keine Realität, sondern eine Übung der „Staatswald“, an der neun Feuerwehren der umliegenden Orte teilnahmen.
Wassernachschub lässt zu lange auf sich warten
Die Führungsstaffel der VG Rüdesheim hatte ihre hoch technisierte Einsatzzentrale am Wanderparkplatz Kreershäuschen stationiert. Dem stellvertretenden Wehrleiter der VG Rüdesheim, Jörn Trautmann, oblag die Einsatzleitung. Als Beobachter war auch der Wehrleiter der VG Bad Sobernheim, Lothar Treßel, dabei.
Per Koordinaten und Einweisern erreichten die Einsatzfahrzeuge den Einsatzort. Durch die tagelangen Regenfälle war für die Fahrer absolute Vorsicht geboten. Die Fahrzeuge mit Wassertanks kamen aus Bockenau, Rüdesheim und Waldböckelheim. Später kam sogar der Wechsellader mit Abrollbehälter mit einem Fassungsvermögen von 9000 Litern Wasser zu seinem ersten Einsatz. Das Fahrzeug gehört dem Landkreis und ist bei der Einheit in Bad Sobernheim stationiert. Das Löschwasser musste im Pendelverkehr herangeschafft werden. Das Manko bei nur drei Einsatzfahrzeugen: Es dauerte oft zu lange, bis das nächste Fahrzeug den Wassernachschub sicherte. Der Löschteich im Wald selbst funktionierte nicht, weil die Anfahrbereiche zu nass waren. Das Spaller Fahrzeug blieb sogar stecken. „Wir nehmen das ernst und können nur hoffen, nicht in eine solche Situation zu kommen“, sagte Bockenaus Wehrführer Michael Lipps. Carsten Schrot von der Winterbacher Einheit sagte: „Geländegängige Fahrzeuge wären in solchen Fällen Gold wert, aber die haben wir nicht.“ Auf eine Entfernung von 250 Metern musste sich ein Angriffstrupp zur Maschinenbrandbekämpfung vorarbeiten, teilweise mit Atemschutz. Ein weiterer Trupp war zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt. Zur Menschenrettung musste ein Spreitzer eingesetzt werden, um das Auto zu öffnen. Zum Abschluss der zweistündigen Übung lud Carsten Schrot zum Grillen am Winterbacher Feuerwehrhaus ein.
Waldbrände sind schon als Übung eine Herausforderung: Neun Feuerwehren proben den Ernstfall im Soonwald. Foto: Reinhard Koch Foto: Reinhard Koch
Drei Fahrzeuge pendelten um Löschwasser zu holen. Foto: Rouven Ginz Foto: Rouven Ginz
2
WALDBRANDÜBUNG
Geplant wurde die Gemeinschaftsübung von Carsten Schrot, Forstwirt beim Soonwalder Forstamt.
Er wurde unterstützt von seinem Stellvertreter Stefan Sohn und Martin Beck (Einheit Winterbach), sowie Michael Lipps und Stefan Röder (Einheit Bockenau) und Holger Schild, von der Führungsstaffel der VG Rüdesheim.
Es nahmen neun Feuerwehren teil: aus Allenfeld, Bad Sobernheim, Bockenau, Gebroth, Rüdesheim, Spall, Sponheim, Waldböckelheim und Winterbach.