Rund 100 Oldtimer begrüßte Oliver Neurohr an Ackvas Mühle in Weinsheim. Vom Seat 800 aus den 60er-Jahren bis zum schneeweißen Fiat Topolino 500, Baujahr 1939.
Von Wolfgang Bartels
Alte Schätzchen an Ackvas Mühle: Fiat Topolino und Opel-Diplomat. Das Oldtimer-Treffen an der Weinsheimer Mühle wurde zum vollen Erfolg.
(Foto: Wolfgang Bartels)
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WEINSHEIM - „Alte Mühlen an Ackvas Mühle“ – passender kann das Motto des Oldtimer-Treffens an der alten Weinsheimer Mühle nicht sein. Mühlenbesitzer Oliver Neurohr hatte zum zweiten Mal zu einem Event für alte Fahrzeuge eingeladen. In den Tagen zuvor hatte er die Wiesen rund um die Mühle gemäht, sodass genügend Platz blieb für all die alten Schätzchen.
Und so rollen sie dann heran am Pfingstsonntag: ein dicker Opel-Diplomat aus den Glanzzeiten dieser Marke, Baujahr 1977, gefolgt von einem Seat 800 aus den 60er-Jahren, bepackt mit Holzskiern für den nächsten Ausflug. Dann kommt sogar ein schneeweißer Fiat Topolino 500, Baujahr 1939, der sich als das älteste Modell des Treffens erweist. Wenn das Auto älter ist als 30 Jahre, erhält der Besitzer eine Flasche „Bubbes“. So wird jener berüchtigte Birnenwein genannt, der rund um Weinsheim nach traditioneller Art hergestellt wird. Schließlich sind auf der Wiese an der noch viel älteren Mühle gut 100 historische Autos, Zweiräder und Traktoren versammelt.
Während draußen die stolzen Fahrzeugbesitzer die Motorhauben hochklappen und die Technik erläutern, die noch ganz ohne Elektronik funktioniert, zeigt Neurohr in der Mühle, wie sich früher der Kollergang zum Zerstampfen der Ölfrüchte bewegt hat. Der Müller hat eigens 15 Tonnen Sand herankarren lassen, damit die Kinder in der „Sandkiste XXL“ unter den Apfelbäumen spielen können.
Im Mühlenhof sind Tische und Stühle aufgebaut. In gemütlicher Atmosphäre stärken sich die Besucher mit Getränken und Schmackhaftem vom Grill. Zwischendurch treten die Musiker von „GPO Ltd.“ auf, einer Bad Kreuznacher Band, die Soul, Funk und Jazz unter anderem mit einem Alphorn serviert. Auch dieser etwas mysteriöse Name hat etwas mit alten Fahrzeugen zu tun: Die alten Rennfahrer schwören nämlich auf ein aggressives Motorenöl, das sie „Goat Pee Oil“ nennen, zurückhaltend übersetzt: Öl aus Ziegen-Urin. Und genauso flott und stimmungsvoll spielen GPO.
Oliver Neurohr wertet das Oldtimer-Treffen an Ackvas Mühle als vollen Erfolg: „Alles gut. Wir sind sehr zufrieden. Die tagelangen Vorbereitungen haben sich gelohnt. Das Event hat einen Riesenspaß gemacht.“ Tische und Stühle im Mühlenhof blieben stehen: Denn am Pfingstmontag ist Ackvas Mühle Ziel der traditionellen Mühlenwanderung der Verbandsgemeinde Rüdesheim. Da hatte Oliver Neurohr noch einmal alle Hände voll zu tun, um den Besuchern die Technik des Kollergangs und der Getreidemühle zu erklären.
Für den Müller steht jetzt schon fest: Am Pfingstsonntag im nächsten Jahr wird es wieder ein Oldtimer-Treffen an Ackvas Mühle geben.