Die Initiative „Hochofenfreunde Gräfenbacher Hütte“ hat in einem Arbeitseinsatz das Areal von Müll und Gestrüpp befreit. Für die Zukunft gibt es schon weitere Pläne.
Von Reinhard Koch
Sie stellen ihre Freizeit gerne zur Verfügung: die Mitglieder der „Hochofenfreunde Gräfenbacher Hütte“.
(Foto: Reinhard Koch)
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SPABRÜCKEN - Ende März gründeten 36 Männer und Frauen den Verein „Hochofenfreunde Gräfenbacher Hütte“. Sie gaben sich eine Satzung und wählten ein vierköpfiges Vorstandsteam, dem Dr. Susanne Greiff, Florian Ströbele sowie Jan Breithan und Chris Weih angehören.
Das Ziel des Vereins ist es, die baulichen Reste des Hochofens und des Hüttenbetriebes zu sichern und zu erhalten. Die Vereinsführung und weitere Mitglieder legen nun los. Unter ihnen ist auch Astrid Peekhaus, Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises an Nahe und Glan.
Vergangenen Samstag trafen sich die Hochofenfreunde, befreiten in ganztägiger Arbeit das Areal von Gestrüpp und Müll. Die Fläche, die Privatbesitz einer Bad Kreuznacher Familie ist, wurde nun transparenter.
Aus Richtung L 239 besteht jetzt freier Blick auf „das einzigartige Denkmal vor unserer Haustür“, wie Fritz Schellack, Buchautor und Leiter des Hunsrückmuseums in Simmern, die Gräfenbacher Hütte mit dem einzigen frei stehenden Hochofen in Westdeutschland in einer Vortragsreihe bezeichnete.
Der Ofen stammt aus dem Jahre 1840, diente zur Gewinnung von Eisenerz und ist noch zu sehen. Zusammen mit den noch vorhandenen Bögen der Gichtbrücke sei er Zeitzeuge aus der Zeit von 1712 bis 1873, so Susanne Greiff. Der Archäologin fiel das Denkmal von der Gräfenbacher Hütte bereits vor 20 Jahren ins Auge. Sie habe immer wieder mit Kollegen darüber gesprochen, dass da etwas getan werden müsse.
„Wir warten jeden Tag auf den Bescheid vom Gericht über die Anerkennung als eingetragener Verein und dann können wir so richtig loslegen“, ist Susanne Greiff in freudiger Erwartung. Sie weiß auch, dass Handlungsbedarf besteht, denn viele Jahrzehnte schlummerte dieses Denkmal und war dem Verfall preisgegeben. Hochofen und Gichtbrücke bröckeln.
„Der Hochofen soll auf keinen Fall noch einmal rauchen“. Es ist beabsichtigt, Info-Tafeln aufzustellen, die etwa Wanderer ins Bild setzen über die Historie. Später sollen auch Führungen stattfinden. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen gelte es, eng mit der Denkmalpflege von Kreis und Land zusammen zu arbeiten. Es sollen Fördergelder beantragt werden. Aber auch Spenden nimmt der Verein gerne entgegen.