Die Winzerin Cornelia Christmann-Faller unterstützt die „Aktion Benny & Co“. Aufmerksam wurde sie darauf durch Clemens Franzmann, der an Muskeldystrophie vom Typ Duchenne leidet.
Cornelia Christmann-Faller unterstützt auch Clemens Franzmann.
(Foto: Wolfgang Bartels)
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OBERHAUSEN - (wba). „Das ist der Leben-Wein. Wenn ich das bei einer Weinprobe sage, fragt jeder: Was ist das denn?“ Winzerin Cornelia Christmann-Faller hält die auf den ersten Blick normale Weinflasche in die Höhe. Doch auf dem Etikett steht dreimal: „Leben! Live! Vivre!“ Dazu noch das Symbol der „Aktion Benny & Co“. Genau das ist das Besondere am Riesling feinherb aus der Lage Oberhäuser Kieselberg: Jede verkaufte Flasche bringt einen Euro für Kinder, die an Muskelschwund leiden.
Vor Jahren hat Cornelia Christmann-Faller einen damals noch kleinen Jungen aus Meddersheim kennengelernt, Clemens Franzmann. Er und seine Mutter Corinna Martin halfen bei der Weinlese, doch Clemens war an einem äußerst seltenen Muskelschwund erkrankt, der Muskeldystrophie vom Typ Duchenne. Wie in den meisten Fällen verlief Clemens’ Kleinkindentwicklung normal. Doch als er drei Jahre alt war, zeigten sich die ersten Symptome. Zunehmend fielen ihm das Aufstehen und sogar das Gehen schwer. Heute, mit 18 Jahren, ist Clemens auf einen Rollstuhl angewiesen. Nur Jungen sind von dieser Krankheit betroffen, weil sie von einem Gendefekt auf dem männlichen X-Chromosom ausgelöst wird. Rund 3000 Fälle gibt es in Deutschland. 1996 haben die Eltern eines betroffenen Jungen namens Benni die Stiftung „Benni & Co“ gegründet, um Gelder für Forschung und Therapie zu sammeln. Das Schicksal von Clemens brachte Cornelia Christmann-Faller auf die Idee, diese Stiftung zu unterstützen.
Drei Jahrgänge des Rieslings für das Leben sind mittlerweile verkauft. Sechs Euro kostet die Flasche. Jetzt übergab Cornelia Christmann-Faller der Familie aus Meddersheim 2500 Euro für die Stiftung. Corinna Martin war glücklich: „Die Spenden sind Hoffnung auf das Leben. Die Forschung hat es in den letzten Jahren schon geschafft, die Lebenserwartung der Betroffenen um einige Jahre zu verlängern.“ Auch Clemens Franzmann ist dankbar für die Spende. Noch geht er in einem Internat zur Schule. Bei der Kreisverwaltung in Bad Kreuznach hat er vor kurzem ein Praktikum gemacht: „Einen Beruf in diesem Bereich kann ich mir schon vorstellen. Aber auch etwas in Richtung Grafikdesign wäre vielleicht nicht schlecht.“ Die Mutter ist froh, dass Clemens solche Zukunftspläne machen kann. Heilbar ist die Muskeldystrophie allerdings nicht – oder noch nicht, wie Clemens einwirft: „Ich hoffe auf den medizinischen Fortschritt. Es muss auf jeden Fall weiter geforscht werden.“