Ehrenamtliche Arbeiter machen das Gotteshaus zugänglich für Rollstuhlfahrer und Rollatoren. Dadurch konnten die Kosten gering gehalten werden.
Von Beate Vogt-Gladigau
Fleißige Arbeit für den barrierefreien Zugang – auch in der Gluthitze.
(Foto: Beate Vogt-Gladigau)
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NORHEIM - Was tun, wenn kein Geld da ist? Richtig: In die Hände spucken und selbst anpacken. Nur durch diese ehrenamtliche Aktivität konnte jetzt die Rampe an der evangelischen Kirche in Norheim gebaut werden, um einen barrierefreien Zugang herzustellen. Dadurch hatte die Kirchengemeinde lediglich 4000 Euro an Materialkosten zu schultern. Eine Firma hätte ein Vielfaches davon in Rechnung stellen müssen.
Schon vor 15 Monaten hatte Erhard Lauff, Kirchmeister im Presbyterium der Kirchengemeinde Niederhausen-Norheim, beim kirchlichen Verwaltungsamt in Düsseldorf den Antrag gestellt, diese bauliche Maßnahme in die Wege zu leiten. Gottesdienstbesucher im Rollstuhl oder mit dem Rollator sollen problemfrei und bequem in die Kirche gelangen können. Dass das Vorhaben in Eigenleistung gemeistert werden muss, war schon von vorne herein klar, da nur 90 000 Euro für bauliche Maßnahmen an den Gotteshäusern in Norheim und Niederhausen im Haushalt stehen. Jetzt erst kam die Genehmigung, da auch der kirchliche Denkmalschutz mit eingeschaltet werden musste.
Der 1901 erbaute Putzbau in der Nähe des innerörtlichen Bahnübergangs mit Renaissance-Motiven ist in der Liste der Kulturdenkmäler aufgeführt. Daher war mit der Genehmigung für die bauliche Maßnahme die Auflage verbunden, dass die Rampe mit rotem Sandstein errichtet werden muss – passend zu den Ecksteinen der Kirchenmauern. Unterstützt wurde Lauff bei diesem Arbeitseinsatz von seinen Presbyteriumskollegen Jürgen Braun, Georg Arns, Ulrich Kernchen und Erwin Pleitz. Aber auch von Küsterin Cornelia Pleitz, die pünktlich zur Mittagszeit den fleißigen Herren eine kräftige Mahlzeit servierte, damit das Quintett wieder zu Kräften kam.
Was noch fehlt, ist das Geländer für die Rampe. „Schwierig ist es“, so Lauff, „dafür eine Firma zu finden“. Wahrscheinlich wird der Kirchmeister, der auch ausgebildeter Schlosser ist, diese Arbeit selber durchführen müssen. Er weiß aber, dass die notwendigen Materialien lange Lieferzeiten haben, sodass sich die Ausführung in den Herbst oder sogar Winter ziehen wird.