Weil das Land nur eine statt zwei Gruppen fördert, kann der Rat nicht an seinen bisherigen Plänen festhalten. Nun werden neue Lösungen gesucht.
NIEDERHAUSEN - Die Zeit läuft davon. Denn immer noch sieht die Gemeinde Niederhausen kein Land, wenn es um den Anbau für die zweigruppige Kindertagesstätte geht. Den Grundsatzbeschluss dazu hatte der Rat im Mai 2018 gefasst. Lässt man die Fakten sprechen, so scheint ein Happy End bei diesem Kapitel nicht wirklich greifbar nahe, und die Pläne von Architekt Wolfgang Heldt (Seibersbach) liegen auf Eis.
Die Kreisverwaltung hatte zwar glaubhaft in Aussicht gestellt, zwei Gruppen zu fördern (98 500 Euro pro Gruppe), der am 20. April eingetrudelte Bewilligungsbescheid des Landes aber für den Neubau im Anschluss an das Bürgerhaus ließ das Projekt erst einmal wie eine Seifenblase platzen, denn Mainz blieb hart, fördert nur eine Gruppe (150 000 Euro), da es in Niederhausen schon einmal einen Kindergarten gab, der aber auf Drängen des Kreisjugendamtes wegen zu wenig Belegung im April 2010 geschlossen werden musste und für den es damals aber keine finanzielle Unterstützung des Bildungsministeriums gab. Diese Begründung ist den Ratsmitgliedern unverständlich.
„Über die Verbandsgemeindeverwaltung legten wir am 7. Mai fristgerecht Widerspruch gegen diesen Bescheid ein“, so Ortsbürgermeisterin Christine Mathern zum aktuellen Stand in Sachen Kita. Erschwerend: Es gibt einen Beschluss des Gemeinderates, den Kita-Neubau, der mit 600 000 Euro kalkuliert ist, nur stemmen zu können, wenn das Land zwei Gruppen fördert. Dieser Plan A ist nun geplatzt, und so muss in der nächsten Sitzung des Rates ein Plan B, oder sogar ein Plan C überlegt werden, kündigte Mathern an.
Umgebaut, beziehungsweise angepasst werden muss aber auch das Bürgerhaus, das zum Multifunktionsgebäude umgestaltet wird, denn Kirchengemeinde, Jugend und Bürger teilen sich die einzelnen Räume, einige werden auch in den Anbau für die Kita integriert. Der Förderbescheid aus dem I-Stock für diese Maßnahme liegt seit dem 6. Mai vor. Unter anderem wird dann ein Aufzug eingebaut, um barrierefrei in das Gebäude zu gelangen, und ein zweiter Fluchtweg ist nötig.