Niederhausen: Erster Spatenstich für Feuerwehrgerätehaus
Knapp 800 000 Euro nimmt die VG Rüdesheim in die Hand, um ein neues Feuerwehrhaus für die Ortsgemeinde Niederhausen zu errichten. Im Herbst 2020 soll der Bau fertig sein.
Von Wolfgang Bartels
Mehr als ein Haufen Schotter ist vom neuen Feuerwehrgerätehaus in Niederhausen noch nicht zu sehen – doch für den ersten Spatenstich reicht es. Im Herbst 2020 soll der Bau fertig sein.
(Foto: Bartels)
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NIEDERHAUSEN - „Dies ist ein besonderer Moment für die Niederhäuser Feuerwehr“, sagt Verbandsbürgermeister Markus Lüttger und greift zum Spaten. Soeben haben noch drei Lkw Schotter angeliefert, um der Baugrube einen festen Untergrund zu geben. Gemeinsam vollzieht Lüttger mit den Kommunalpolitikern, Planern und Baufirmen den ersten Spatenstich für ein Projekt, über das in Niederhausen schon länger als ein Jahrzehnt diskutiert wird: das neue Feuerwehrgerätehaus am Falterweg. Das Schwierigste sei es gewesen, so Lüttger, ein geeignetes Grundstück im Dorf zu finden. Man habe aber jetzt eine strategisch günstige Position geschaffen, denn das neue Gerätehaus liegt von der Ortslage aus gesehen diesseits der Bahnlinie und nicht, wie das alte, von einer Bahnschranke getrennt, auf der anderen Seite der Gleise. Oft genug haben die Niederhäuser Feuerwehrleute mit Blaulicht an der geschlossenen Schranke warten müssen – das wird weitgehend vorbei sein, wenn das neue Haus fertig ist.
Das alte Feuerwehrhaus direkt am Stausee ist arg in die Jahre gekommen und nicht viel größer als eine Garage. Ein Fahrzeug musste ständig im Freien stehen. Dazu Lüttger: „Diese alte Bude ist für das Jahr 2020 keine geeignete Unterbringung mehr.“ Der Neubau wird dann das 31. und voraussichtlich letzte neue Gerätehaus in der VG Rüdesheim sein. „Wir brauchen diese Stützpunkte, um flächendeckend bereit zu sein, innerhalb von acht Minuten mit lebensrettenden Maßnahmen bereitzustehen“, sagt Lüttger.
In der neuen Fahrzeughalle wird Raum genug sein für zwei Feuerwehrfahrzeuge und für den Auflieger samt Rettungsboot, der bisher aus Platzgründen in Norheim stationiert ist. Da das Boot vor allem auf dem Stausee eingesetzt werden soll, ist die Unterbringung in Niederhausen sinnvoller. Das uralte, längst historisch wertvolle Tragkraftspritzenfahrzeug vom Typ Ford Transit, Baujahr 1977, wird dann endlich ersetzt durch ein neues Fahrzeug, das auch als Zugmaschine für das Boot vorgesehen ist. Es sollen sich schon einige Liebhaber gemeldet haben, die bereit sind, das alte Schätzchen privat zu übernehmen.
Die Baukosten für die Stahlbauhalle samt Sozialräumen betragen 781 000 Euro. 150 000 Euro wird das Land Rheinland-Pfalz beisteuern, der große Rest der Summe wird an der Verbandsgemeinde Rüdesheim hängen bleiben. Dazu Markus Lüttger mit Blick auf die rapide ansteigenden Baukosten: „Wir hoffen, dass wir den finanziellen Rahmen halten können.“ Der Rohbau soll im Februar 2020 stehen, mit der Fertigstellung des Gebäudes wird im September 2020 gerechnet.
Wehrführer Sven Lorenz und seine Mannschaft freuen sich jetzt schon auf die wesentlich besseren Arbeitsbedingungen im neuen Gerätehaus. Sie hoffen, dass damit die Feuerwehr attraktiv genug wird, um junge Leute für ein Engagement zu ermuntern. Auf der „To-Do-Liste“ von Wehrführer Lorenz steht nämlich ganz oben: Wiedergründung einer Jugendfeuerwehr.