Kindergarten bleibt in Niederhausen ein Dauerthema
Von Beate Vogt-Gladigau
Die Kita Oberhausen platzt langsam aus allen Nähten. Archivfoto: Beate Vogt-Gladigau
( Foto: )
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
NIEDERHAUSEN - Der Kindergarten begleitete den Gemeinderat in den Jahren 2016 und 2017. Als echter Dauerbrenner wird er 2018 Oberhausen als Sitzgemeinde und Niederhausen sowie Duchroth beschäftigen, deren Nachwuchs die Kita in Oberhausen besucht. Denn die Kindertagesstätte der kleinen Weinbaugemeinde am Fuße des Lembergs platzt aus allen Nähten und muss um von zwei auf drei Gruppen aufgestockt werden.
Aktuell kann die Kita 46 Mädchen und Jungen aufnehmen, laut Kindergartenbedarfsplan müssten für 2017/2018 aber 72 Plätze, für 2018/2019 79 Plätze vorgehalten werden. Über diese neuesten Zahlen informierte Niederhausens Bürgermeister Manfred Kauer den Rat. Die Kindergartenerweiterung werde außerdem noch mehr befeuert, so Kauer, da alle drei betroffenen Dörfer Neubaugebiete planen.
Einig war sich der Rat, dass Oberhausen nicht alleine eine Erweiterung stemmen kann, die die Kommune mit 600 000 Euro (abzüglich eines Zuschusses von 200 000 Euro) belasten würde. Alle Modelle müssen wieder auf den Tisch, sagte Kauer. Dies wird im Januar bei einer weiteren gemeinsamen Sitzung der Fall sein. Eine Variation ist aber jetzt schon vom Tisch: in die Kitas in Hüffelsheim oder Norheim auszuweichen. Denn beide Einrichtungen sind ebenfalls voll bis unter die Halskrause, und beide Gemeinden möchten außerdem Neubaugebiete ausweisen.
LÖWENANTEIL
Interessant ist der prozentuale Anteil der Kommunen laut Kindergartenbedarfsplan für 2018/2019.
In dieser Aufstellung haben 26 Kinder aus Duchroth (33 Prozent), 17 aus Oberhausen (21,5 Prozent)) und 36 aus Niederhausen (45,6 Prozent)) einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz.
2010 wurde der Kindergarten in Niederhausen wegen Mangel an Bedarf geschlossen. Jetzt kommt der „Löwenanteil“ der Kids aus Niederhausen!
Auch die Frage von Ratsmitglied Horst Franzmann, ob denn alle Kitas in der Verbandsgemeinde Rüdesheim komplett ausgelastet sind, führte nicht weiter. Denn Kauer unterstrich, dass den Knirpsen und ihren Eltern nicht zuzumuten ist, eventuell in den hintersten Hunsrück zu fahren, weil es da noch Plätze gibt. „Wir wollen unsere Kinder wohnortnah unterbringen“, so sein Credo, auf das er Kopfnicken erntete. Kauers Fazit: „Bedarf ist da, eine Lösung in der Umgebung nicht möglich, da Eigenbedarf besteht.“
Obwohl es die VG Bad Münster am Stein-Ebernburg nun seit fast einem Jahr nicht mehr gibt, existiert die Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) „Alternative Energieprojekte Bad Münster am Stein-Ebernburg“ (AEP BME) rechtlich noch, erläuterte Kauer. Neben Niederhausen haben auch Feilbingert, Hallgarten und Norheim noch circa 25 Fotovoltaikanlagen in der AöR. Träger sind nun die VGs Rüdesheim und Bad Kreuznach, zu der die betroffenen Dörfer nun gehören. Rüdesheim wird die Betriebsführung und die verwaltungstechnische Abwicklung übernehmen. Bei der jüngsten Versammlung des Verwaltungsrates wurden Rüdesheims Werkleiter Peter Schneider zum Vorstandsvorsitzenden und Simone Michelmann von der Verwaltung zu seiner Stellvertreterin gewählt.
Als insgesamt „positiv“ bewertete Kauer die Entwicklung der AEP, deren Geschäftsjahr 2016 zwar mit einem Verlust von 42 000 Euro abschließt, da 64 000 Euro vorsorglich für eine Steuerbelastung zurückgestellt wurden. Im Wirtschaftsjahr 2017 aber sei ein Gewinn von 22 500 Euro zu erwarten. Außerdem schloss die AEP einen Wartungsvertrag mit der Firma Linn Elektro in Hallgarten ab (3000 Euro). „Das macht Sinn“, so Kauer mit Blick auf die Lebensdauer der Anlagen von 20 Jahren. Gegründet wurde die AEP BME 2010.