Landfrauen testen in Mandel „Superfood“

Die Landfrauen beginnen das neue Jahr gesund mit heimischem Superfood wie Brokkoli und Leinsamen, Silke Klein bereitete den Damen ein nährstoffreiches Mehr-Gänge-Menü zu. Foto: Walheim
MANDEL - Hohe Töpfe stehen dampfend auf zwei Kochplatten, zahlreiche Gewürze haben sich auf einem länglichen Tisch im Bürgerraum der Schlossberghalle angesammelt und eine Mischung aus verschiedenen Gerüchen von fruchtig bis würzig liegt in der Luft.
Fit mit heimischem Superfood: Es ist die erste Veranstaltung der Landfrauen im neuen Jahr und beginnt nach den weihnachtlichen Schlemmereien direkt gesundheitsbewusst. Doch was ist dieses Superfood überhaupt, von dem gerade jeder zu sprechen scheint? Chiasamen, Aronia und Gojibeeren sind nur ein paar Beispiele dieser – vor allem durch die Werbeindustrie – angepriesenen Lebensmittel, die Wohlbefinden und Gesundheit versprechen. Doch es müssen nicht unbedingt exotische Samen und Beeren sein, klärt Hauswirtschafterin Silke Klein (45) die 24 Damen in Mandel an diesem Abend auf. Auch heimisches Obst und Gemüse könne in Sachen Nährstoffgehalt mit dem importierten Superfood mithalten – oder es gar überbieten und das meist zu einem günstigeren Preis.
„Es gibt nicht das eine Lebensmittel, das wir essen können und immer gesund bleiben“, sagt Klein. Vielmehr sei eine abwechslungsreiche Ernährung mit möglichst frischen und regionalen Produkten eine gute Unterstützung für den eigenen Körper. Chiasamen gelten zum einen als ballaststoffreiche Energiequelle, sollen verdauungsfördernd und lange sättigend sein. Was die kleinen grauen Kügelchen aber beispielsweise an Omega-3-Fettsäuren enthalten, sind die Leinsamen vergleichsweise besser aufgestellt, erklärt Klein.
Genauso wie Chiasamen könne das heimische Pendant zum Beispiel ins Müsli oder in den Smoothie gegeben werden. Klein setzt in puncto Ernährung auf eine bunte Mischung: Brokkoli, Karotten und Heidelbeeren. Erzählen kann die Hauswirtschafterin natürlich viel, also gibt es das heimische Superfood vor Ort zu kosten, angefangen mit Leinsamencrackern, dazu Dip aus Karotte, Pastinake, Knollensellerie und weiteren schmackhaften Zutaten. Während Klein noch die Vorzüge von Karotte und Co. aufzählt, rollt sie parallel schon mal die Rote-Beete-Semmelknödel und mixt einen winterlichen Beerenpunsch aus heimischen Beeren wie Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeersaft, Rotwein und einer Stange Zimt. Den gibt es aber erst, wenn die Damen etwas im Magen haben, ordnet Klein scherzend, aber bestimmend an.
Immer wieder wagen sich ein paar Landfrauen neugierig an die Töpfe heran und holen sich wertvolle Tipps von der Hauswirtschafterin. Die fühlt sich auch hauptberuflich zwischen Kochtöpfen wohl und bereitet in einer Schulmensa in Weiler das Essen zu.
„Das Thema Superfoods interessiert mich einfach, auch um zu zeigen, dass wir hier bei uns sehr gute Sachen haben“, sagt sie. Bereits im dritten Jahr kocht Klein auch regelmäßig für die Landfrauen, weshalb sie bestens vorbereitet ist. In vielen kleinen und größeren Dosen trägt sie klein geschnittenes Gemüse, Kräuter und mariniertes Hähnchen mit sich herum. Letzteres ist für den Brokkoli-Hähnchen-Auflauf gedacht, der übrigens neben Proteinen wegen des Brokkoli auch viel Vitamin C enthält. Außerdem durften sich die Damen eine Karotten-Sanddorn-Suppe, eine gefüllte Teigsonne mit Wirsing und zum Abschluss einen Rote-Beete-Power-Snack schmecken lassen. So ein ausgefallenes Menü haben die Damen so sicher noch nicht gekocht oder gegessen. Die Rezepte zum Nachkochen gab es jedenfalls dazu.