Ein Spielplatz zieht um: Weil der Dorfplatz von Mandel neugestaltet wird, kommen die Geräte auf einen neuen Spielplatz hinter der Schlossberghalle. Ein Dutzend Mandeler packte an.
Von Wolfgang Bartels
Mit dem Burgdach über die Wackelbrücke: Ein Dutzend freiwilliger Helfer baut auf dem Mandeler Dorfplatz die Spielgeräte ab. Der Spielplatz wird an die Schlossberghalle verlegt, weil bald die Neugestaltung des Dorfmittelpunktes beginnt.
(Foto: Wolfgang Bartels)
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MANDEL - Es braucht ein wenig Kraft, bis die festgefressenen Schrauben des alten Klettergerüsts nachgeben. Die ersten Leitern sind schon weg, ein riesiges Element mit einem Tunnelrohr stemmen fünf Männer hinunter. Dann ist es endlich so weit: Das Spitzdach der „Burg“ wird in die Höhe gedrückt und ganz langsam über die Wackelbrücke nach unten befördert.
Ein gutes Dutzend freiwilliger Helfer ist auf dem Dorfplatz von Mandel im Gange, um die Geräte des Spielplatzes abzubauen. Denn bald soll hier die Neugestaltung eines zentralen Mehrgenerationenplatzes beginnen. Mindestens für zwei Jahre wird sich der Dorfplatz in eine Baustelle verwandeln, auf einem Teil des Platzes klafft bereits ein Loch. Hier stand ein marodes Mietshaus, das abgerissen wurde, um den Platz großzügiger anlegen zu können. Doch wo sollen die Kinder spielen, wenn auf dem Dorfplatz gegraben, gepflastert und gehämmert wird? Der Gemeinderat kam auf die Idee, während der Bauzeit den Spielplatz hinter die Schlossberghalle zu verlegen. Dort befindet sich eine große gemeindeeigene Wiese, auf der Bäume Schatten spenden. Direkt daneben liegen der Kindergarten und einige Wohnhäuser, sodass der neue Standort gut im Blick ist. Doch bis die Kinder hinter der Schlossberghalle spielen können, ist erst einmal ein wahrer Kraftakt gefragt.
Gemeindearbeiter Alexander Vitovic hat die alten Pläne des Klettergerüsts mitgebracht. „Die sind gut 25 Jahre alt“, sagt er. „Und wir müssen ja schauen, dass wir später wieder alles zusammengebaut kriegen.“ Mit Traktor und Anhänger fährt er die abmontierten Teile zur Schlossberghalle: „Dort werden wir jeden Balken erst einmal genau unter die Lupe nehmen, ob er noch intakt ist oder ob er ersetzt werden muss. Am nächsten Wochenende werden wir die Geräte dann am neuen Platz wieder aufbauen.“ Auch Schaukel, Nestschaukel und Bänke werden abgebaut. Eine Nachbarin versorgt das Team mit Kaffee und Sprudel, Ortsbürgermeister Peter Schulz besorgt beim Dorfbäcker belegte Brötchen. Zum Arbeitseinsatz meint er: „Ich bin froh, dass alle so fleißig mit anpacken.“ Auch die Umgestaltung des Dorfplatzes kann jetzt in die entscheidende Phase gehen: „Die Bewilligung der Fördermittel ist eingetroffen. Wir können mit der Ausschreibung der Baumaßnahmen loselegen.“
Rund 250 000 Euro will Mandel für die Neugestaltung des Dorfplatzes ausgeben, Schulz hofft aber, dass das Land die Hälfte des Betrages als Zuschuss übernimmt. In alten Zeiten hatte der Platz einmal den Charakter eines Schlossparks, passend zu Schloss, Kirche und Pfarrhaus. Daran soll die geplante Neugestaltung ein wenig erinnern. Der neue Platz soll dabei mehrere Funktionen erfüllen: Auf ihm soll die Kirmes stattfinden, die Generationen sollen sich hier begegnen, und auch einen Kinderspielplatz soll es weiterhin geben. Ein „Erlebnis-Parcours“ für die Kinder wird die Spielgeräte aufnehmen, die dann wieder von der Schlossberghalle zurückgeholt werden, soweit sie noch brauchbar sind. Ein Eingang, markiert von zwei Pfeilern links und rechts jeweils einer niedrigen Hecke, soll an den alten Schlosspark erinnern. Im Zentrum des Platzes wird ein Rondell liegen, um das sich alle anderen Elemente gruppieren. Alle nötigen Anschlüsse für die Kirmeswagen sollen unter dem Pflaster verlegt werden.
Für Ortsbürgermeister Schulz steht aber jetzt schon fest: Sollten sich die Spielplatzgeräte nach dreimaligem Ab- und Aufbau als marode herausstellen, müsse auch an neue Geräte gedacht werden. Er hat schon einmal angefangen, unter den Kindern eine Umfrage zu starten, welche Geräte sie denn am liebsten auf ihrem Parcours sehen würden.