Richard Günther setzt für Wolfgang Theil einen neuen Mammutbaum ein, weil dessen Exemplar einfach abgesägt wurde.
Von Wolfgang Bartels
Ein junger Berg-Mammutbaum, gestiftet von Richard Günther (re.), soll Wolfgang Theil für jenen alten Baum entschädigen, der in Waldlaubersheim abgesägt wurde.
(Foto: Wolfgang Bartels)
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GUTENBERG - Ein Mammutbaum, den Wolfgang Theil vor 35 Jahren in Waldlaubersheim gepflanzt hatte, wurde einfach abgesägt. Seine Trauer über diesen Verlust wurde jetzt aufgehellt: Er bekam einen neuen Baum geschenkt, den er jetzt in Gutenberg gepflanzt hat.
Die AZ hatte von dem prächtigen Baum in Waldlaubersheim berichtet, von dem auf einmal nur der in Scheiben geschnittene Stamm und einige grünen Äste übrig geblieben waren. Diesen Artikel hat Richard Günther gelesen, der gerade dabei ist, ein Arboretum, also einen Baum-Park, oberhalb von Gutenberg anzulegen. Auch über ihn hatte die AZ berichtet. Die Zeitungslektüre brachte nun die beiden Baumfreunde zusammen. Dazu Richard Günther: „Als ich von dem umgesägten Baum hörte, war für mich klar, dass ich den Mammutbaum-Freund trösten muss.“
Günther besorgte in einer Baumschule einen mit 1,90 Meter schon recht großen Berg-Mammutbaum, den er nun gemeinsam mit Wolfgang Theil einpflanzte. Sorgfältig sorgte Theil dafür, dass der zusammengepresste Wurzelstock vor dem Einpflanzen schön aufgelockert wurde. Drei Stangen und ein Strick geben dem Baum zunächst den nötigen Halt. Noch ein bisschen drücken die beiden, damit der Baum gerade steht. Dann nageln sie ein Drahtgeflecht über die Stützen, damit der Wildfraß verhindert wird.
Theil ist glücklich und schwärmt schon: „Der Baum ist nächstes Jahr mindestens einen Meter höher. Der hat hier einen Superplatz.“ Für Richard Günther ist es schon der 18. Berg-Mammutbaum, den er in Gutenberg gesetzt hat, dazu kommen noch fünf Küsten-Mammutbäume. Für einige dieser Bäume hat er auch schon Paten gefunden, die sich an den Pflanzkosten beteiligen. Auch andere Bäume wie Tasmanischer Eukalyptus, Edelkastanie, Ginkgo, Sumpfzypresse und die Flatterulme, der Baum des Jahres 2019, finden sich bereits in dem entstehenden Arboretum.
Für Wolfgang Theil, den Mammutbaum-Experten ist klar: Trotz seiner 82 Jahre wird er so oft es geht den Wanderweg an der Ruine der Gutenburg vorbei nehmen, um zu schauen, wie sein Baumriese immer größer wird.