Er hat große Lust, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen: Christof Weires ist der neue Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg.
Von Helena Walheim
Lokalredaktion Bad Kreuznach
Christof Weires ist ab September neuer Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg.
(Foto: Helena Walheim)
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GEBROTH-WINTERBURG - Nach 20 Jahren beginnt Christof Weires noch mal ganz von vorn: Ab September nimmt er seine Arbeit als neuer Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg auf und ist dort zuständig für die 14 Gemeinden. „Es ist Zeit, sich auf etwas Neues einzulassen“, sagt der 56-jährige Kirchenseelsorger. Zuvor kümmerte er sich als Gemeindepfarrer um die Anliegen der Menschen in Albshausen und Steindorf im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Vorfreude auf neue Leute und neue Gegend
Einige Arbeitsmaterialien wie Bücher und Predigtentwürfe hat er bereits im Gebrother Gemeindehaus untergebracht. Sein restliches Hab und Gut ist derzeit noch in Kisten verpackt, entweder in seiner alten Heimat oder in der Waldsiedlung in Rheinböllen verstreut. Dort besitzt er seit gut 15 Jahren ein Ferienhäuschen, das nun erst einmal als Übergangsunterkunft dienen muss, denn der Pfarrer ist aktuell auf Wohnungssuche. Etwas Passendes war bisher noch nicht dabei – doch gerade haben sein bevorstehender Amtsantritt und der Einführungsgottesdienst am Sonntag, auf den er sich noch vorbereiten muss, Vorrang. „Neue Gegend, neue Leute, andere Herausforderungen“ – darauf freut sich der Pfarrer besonders, ebenso wie auf den Kirchenchor, dem er sich anschließen möchte.
Dass seine Wahl nun ausgerechnet auf diese rheinland-pfälzische Gemeinde fiel, hatte aber auch etwas mit der Stellenausschreibung zu tun. „Sie haben einen ganz normalen Menschen gesucht, der als Pfarrer auf dem Land tätig ist“, sagt der 56-Jährige. „Ich bin kein Städter.“ Die ländliche Gegend gefalle ihm, auch wenn er von der einen in die andere Gemeinde schon mal 20 Minuten unterwegs ist.
EINFÜHRUNG
Der Einführungsgottesdienst von Pfarrer Christof Weires findet am Sonntag, 1. September, um 14 Uhr in der evangelischen Kirche in Winterburg statt. Anschließend gibt es einen Empfang im Bürgerhaus in Ippenschied.
Aufgewachsen ist er in Traben-Trarbach an der Mosel. Sein Elternhaus stand direkt neben dem des Pfarrers. Ein Leben Tür an Tür mit der Kirche. Für ein wenig Taschengeld mähte er damals als Junge ab und an den Rasen rund um das Pfarrhaus. Nicht nur, dass Christof Weires und der Pfarrer Nachbarn waren, sondern auch die Gespräche der beiden eröffneten ihm den Weg in den Glauben. Aus dem Rasenmähen entstand also schnell eine Freundschaft, die den jungen Christof Weires dazu ermutigte, seine ersten Schritte als Kindergottesdiensthelfer zu gehen.
Auch war es der Pfarrer, der ihm dazu riet, Theologie zu studieren. „Und er hat mit seinem Rat recht behalten.“ An der Kirchlichen Hochschule Wuppertal sowie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn absolvierte er schließlich sein Theologiestudium. Sechs Jahre lang war er außerdem Pastor im Sonderdienst in der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Düsseldorf.
Während seiner Tätigkeit als Pfarrer in den beiden mittelhessischen Gemeinden übernahm er 2006 zudem die Seelsorge für die Bewohner im Alten- und Pflegeheim „Solmser Heim“ sowie im Friederike-Fliedner-Heim der Königsberger Diakonie in Braunfels. Hier hielt er nicht nur Gottesdienste, sondern leitete auch eine Gesprächsgruppe, die er in seiner neuen Kirchengemeinde wieder aufleben lassen möchte.
Es ist „die Lust, mit Menschen ins Gespräch zu kommen“, die den Pfarrer dazu inspiriert – besonders in Zeiten, in denen der Glaube bei vielen Menschen in Vergessenheit gerate und immer weniger noch etwas mit der Bibel anfangen könnten. Dabei stehe dort so viel Wichtiges darin, sagt der Pfarrer. Ebenso wie in den Gottesdiensten würden die Menschen darin Botschaften finden, die ihnen dabei helfen könnten, schwierige Lebenssituationen zu meistern. „Ich denke, die Kirche hat trotz ihrer Schwierigkeiten auch heute noch etwas Wichtiges zu sagen“, so der Theologe. Sie trage zum Zusammenhalt der Gemeinschaft bei, stifte Sinn im Leben und spende Trost.