Auch bei deftigen Pointen haben die Narren des TuS Duchroth das Publikum auf ihrer Seite.
Von Beate Vogt-Gladigau
Wer hat ihn erkannt? Richtig, dieser Tarzan heißt eigentlich Jürgen Schuster und ist ehrenwerter Vorsitzender des TuS Duchroth.
(Foto: Beate Vogt-Gladigau)
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DUCHROTH - So richtig schön deftig, wie es sich eben für eine Dorffassenacht gehört, ging es bei der Sitzung des TuS Duchroth auch in dieser Kampagne zu. Unter dem Motto „Welcome to the jungle“ tobte ein tolles Programm über die Dschungel-Bühne. Unterstützung erhielten die Duchrother auch von Aktiven aus befreundeten Korporationen.
Dass in der Gangelsberggemeinde auch in dieser fünften Jahreszeit Gott Jokus gehuldigt wird, ist TuS-Vorsitzendem Jürgen Schuster sowie Anika Wohlleben und Christoph Weinkauf zu verdanken. Wirkungsvoll an einer Seil-Liane enterte Schuster die Bühne und war gut gelaunter Chef des Elferrates. Da sein Spitzname „Zahn“ ist, bezeichnete sich der Elferrat auch als „TarZAHNrat“.
Wohlleben und Weinkauf waren es auch, die mit viel Witz, Charme und unverblümt aus dem Nähkästchen plauderten – und Namen dazu nannten. Dabei hingen auch die Herren des Elferrates mitunter da „wie en Schluck Wasser in de Kurv“. „Wie jedes Johr laft das nach nem genaue Schema. Es Memo im Handy wird gefüllt übers ganze Johr, do kimmt in Duchroth einiges zusammen, echt wohr.“ Da kommt so mancher „ganz arisch vom Regen in die Traufe“, vor allem, weil „die Duchrother dun halt schon immer gern saufe“. Den beiden W-Detektiven (Wohlleben und Weinkauf) jedenfalls blieb nichts verborgen. Bereitwillig und ohne Gnade erzählten sie es in der Bütt.
WER WAR NOCH DABEI?
Das Männerballett (alles Herren aus dem Elferrat) kam getreu dem Motto in Kostümen von Eingeborenen, Marc Schöffel mit chartverdächtigen Hits. Nicht wegzudenken waren auch wieder die „Golden Girls“, die als nicht mehr ganz junge Tanzhäschen zu „Bomba“ mächtig ihre Hüften schwangen. Außerdem waren dabei die Tanzgruppen Sweet Generation mit brasilianischem Flair, die Black Diamonds, die Toxico Diabolo zu „The Spook returns“, Arabasca thematisierte den „Froschkönig“ und die Odernheimer Garde.
Aber nicht nur Sauf-Eskapaden hatten die beiden Protokoller in ihrem Tratsch-Gepäck, sondern auch spitze Bemerkungen über das neue Dorfoberhaupt. Gemeint war „Durchlaucht“ Jörg Schneiß, der auch so einiges einstecken musste. Auch die Hassliebe zwischen Oberhausen und Duchroth, wodurch es das ein oder andere Mal „lieb gemente Seitenhiebe“ gab, war im Dorfgerede dabei. Und – keine Bange mit Blick auf die nächste Kampagne: „Notiert werre alle Geschichte fers näckscht Johr, sin se ach noch so verrückt“, versprach das Duo, denn „mer zwee liewe se eenfach, die Fassenacht“!
Zu den Höhepunkten jeder Sitzung zählt das „Märchen“. Christoph Weinkauf als Erzählopa liest in verschiedenen Dialekten, während seine Mitspieler die Geschichte durch Gestik und Mimik lebendig werden lassen. Es ging um die Story „Des Kaisers langer Schwengel“ (ursprünglich „Des Kaisers neue Kleider“) mit Lokalkolorit. In der Duchrother Fassung möchte nämlich der neue Bürgermeister Schörg Neiß (Anika Wohlleben) für seine Inthronisation ein edles Gewand geschneidert bekommen. Sein Diener (Cathi Leva) findet zum Glück den neuen Bollywooder Modehimmel (Lisa Wohlleben), einen Modezar aus Kalkutta. Leider aber hatte seine Exzellenz nicht mit den anfallenden Abwassernachzahlungen gerechnet, sodass er sein Weib (Christiane Leva) als Bezahlung anbietet. Doch es kommt natürlich alles ganz anders!
Frivol stellte Benjamin Oster sein Buch „Männer sind sexfixiert“ vor und warnte zu Beginn davor: „Es kann schlüpfrig werden. Eltern haften für ihre Kinder.“ Erich Fett und Alexander Hassinger hingegen plauderten als Prima Ballerinas über ihre nicht immer rosigen Erfahrungen aus der Ballettszene. Martina Sax und Stephan Senft erzählten als Gisela und Heiner sehr „liebevoll“ über Urlaubserlebnisse.
Durch Nevio Geib, der erst in der sechsten Klasse die Schulbank drückt, braucht sich der TuS keine Sorgen über den Fastnachtsnachwuchs zu machen. Voller Witz palaverte der junge Mann von einer Schifffahrt mit der Verwandtschaft, bei der einiges schief ging. Mit viel närrischem Humor brachten Anna Papendieck, Lara Dreesbach und Christiane Passon den Sketch „ … freche Prinzen küsst man nicht“ auf die Bühne.