Langenlonsheimer lesen gemeinsam für Jubiläumswein.

Mitglieder des Langenlonsheimer Gemeinderats und des Festausschusses sowie die Winzer lesen gemeinsam den Jubiläumswein. Jüngster Helfer: Julian (drei Jahre). Foto: Sonja Flick
LANGENLONSHEIM - Besser hätten die Helfer sich das Wetter zu dieser besonderen Traubenlese für das Jubiläumsjahr nicht wünschen können. Strahlender Sonnenschein. Bewaffnet mit Eimern und Rebschere ging die Lesemannschaft sogleich an die Reben, eine Mannschaft bestehend aus dem Langenlonsheimer Gemeinderat, dem Festausschuss der anstehenden 1250-Jahr-Feier und natürlich den Winzern, die einige ihrer Rebstöcke für die tatkräftigen Helfer zur Verfügung stellten. Die Idee für das Jubiläumsjahr ist nämlich: ein Wein quer durch Langenlonsheim. Ein Riesling soll er werden, der Jubiläumswein. Ein ganz besonderer Tropfen, für den 14 von 16 Langenlonsheimer Winzern den Rohstoff liefern – ja, fast alle Langenlonsheimer Weingüter sind dabei.
„Da bin ich ganz stolz drauf, dass fast alle mitmachen“, sagte Ortsbürgermeister Bernhard Wolf. Wenngleich auch die Familie Lersch vom gleichnamigen Weingut die Fäden in der Hand hielt und für eine einwandfreie Koordination und Versorgung der vielen Helfer sorgte, war es nicht zuletzt immer wieder Wolf, der ganz vorne mit dabei war, Trauben schnitt und seine Leute antrieb, damit die einmalige Aktion erfolgreich sein würde. Bereits gegen neun Uhr startete das gesellige Miteinander in einer Rieslingparzelle des Weinguts Lersch. Akribisch pflückten die Freiwilligen in den Weinbergen oberhalb Langenlonsheims die reifen Trauben vom Stock. Eine Brotzeit um 11.30 Uhr? Wer weiß, ob die Motivation anschließend noch da sei, grübelte der Ortschef und tendierte dazu, erst die Arbeit durchzuziehen und sich anschließend der guten Hausmannskost zu widmen. „Ich werde mich auch durchsetzen – wir lesen jetzt alle 14 Wingerte in einem durch“, meinte Wolf und war auch schon wieder zwischen den Reben verschwunden.
Julian war der jüngste Teilnehmer der Gemeinschaftsaktion. Mit seinen gerade mal drei Jahren übernahm er die wichtige Aufgabe des Probierens. Selbstverständlich bestanden alle Trauben den Test des jungen Vorkosters und durften in die Körbe wandern. Und weil man vom Trauben naschen allein nicht satt wird, gab es dann natürlich zur Stärkung der fleißigen Helfer auf dem Langenlonsheimer Kelterplatz einen Winzer-Imbiss. Etwas später als 11.30 Uhr, aber damit schienen sich alle Helfer arrangieren zu können. Der Wein wurde standesgemäß aus den Gläsern für die 1250-Jahr-Feier genossen, die bereits beim „WeinWanderWochenende“ zum Einsatz gekommen waren. Und auch dieses Mal schimmerte das Logo „Lalo 2019“ herrlich in der Sonne und ließ die Vorfreude auf die großen Feierlichkeiten anschwellen.
Ja, und dank der vielen Helfer war schnell klar, dass das anvisierte Ziel von 3000 Litern Most korrigiert werden musste. Und zwar nach oben. „Es sind sogar rund 4200 Liter“, merkte Bernhard Wolf an und begann sogleich zu rechnen: „Das sind ungefähr 5500 Flaschen Wein.“ Das Jubiläumsjahr kann kommen.