Die Warmsrother Bürger sind genervt vom Verkehr im Dorf und auf der Autobahn. In der durch den Ort führenden Hochwaldstraße soll komplett Tempo 30 vorgeschrieben werden.
Von Sonja Flick
Auf der kompletten Hochwaldstraße soll künftig Tempo 30 vorgeschrieben sein.
(Foto: Sonja Flick)
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WARMSROTH - Egal ob Ortsdurchfahrt oder Autobahn – der dort vorhandene Lärmpegel nervt die Warmsrother gewaltig. Durch die angegebenen Tempo 30 auf der Warmsrother Hochwaldstraße, die direkt durch den Ort hindurch führt, fühlen sich nicht alle Autofahrer dazu animiert, eine angepasste Fahrweise an den Tag zu legen. Viele ignorieren die Geschwindigkeitsangabe und brausen stattdessen mit deutlich höheren Zahlen auf der Tacho-Anzeige durch den Ort.
Ebenso habe sich der Lkw-Verkehr wegen der Bauarbeiten auf der Autobahn A 61 und der daraus einhergehenden Umleitungen in Warmsroth merklich verstärkt. Besonders das Beschleunigen verursache einen erhöhten Geräuschpegel. „Die Lärmbelästigung hat immens zugenommen“, bemängelte der Erste Beigeordnete Ralf Hautzel. Doch auch die Tatsache, dass nicht an allen Straßenausfahrten ein Tempo-30-Schild stehe, was etliche Fahrer, die die Hochwaldstraße von den Nebenstraßen aus befahren dazu veranlasse, schneller zu fahren, wurde im Rat diskutiert. Die Idee: Tempo 30 in beide Richtungen, die gesamte Hochwaldstraße hindurch. Ob das die Lösung ist und ob diese auch so umgesetzt werden kann, soll nun durch die Verbandsgemeinde geklärt werden.
Das nächste Lärmproblem ist die Autobahn an sich. Bei der Fortschreibung der Lärmaktionsplanung der VG sind jedoch für Warmsroth für die nächsten fünf Jahre keinerlei Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. Zwar würden in einem entsprechenden Konzept lärmreduzierende Lösungen in Aussicht gestellt, jedoch sei hierfür ein Zeitraum von bis zu 20 Jahren angedacht. „Den Bürgern wird das Gefühl vermittelt, dass sich um ,ihr Problem’ nicht gekümmert wird“, kritisierte Ortsbürgermeister Günter Schnipp. Falls es noch die Möglichkeit gibt, sollen Lärmschutzmaßnahmen beantragt werden. Warmsroth sei schließlich genauso belastet wie alle anderen Gemeinden an der Autobahn, befand Ralf Hautzel. Das alles seien „Vorgaukeleien von Ideen und Maßnahmen, aber es führt zu nichts“, merkte Benjamin Hilger an. Es sei Augenwischerei, denn eine Veränderung würde durch die Lärmaktionsplanung nicht kommen.
DER FREIWILLIGEN FUSION ZUGESTIMMT
„Da brauchen wir jetzt keine großen Worte drum machen“, begann Warmsroths Ortsbürgermeister den Beschluss um die freiwillige Fusion sowie die Fusionsvereinbarung. „Es gibt keine Nachteile für die Gemeinden“, befand Schnipp. Ganz im Gegenteil: „Da die Umlage gesenkt wurde, spart die Gemeinde Geld“, erklärte der Ortschef. Der Beschluss wurde einstimmig durchgewunken.
Ebenfalls einhellig stimmten die Ratsmitglieder dafür, dass es bei der Erschließung des Neubaugebietes Gemeindewiese-Pfingstbornäcker eine gemeinsame Ausschreibung zur Herstellung der Wasserleitungen, Gräben und Straßenbauarbeiten geben soll. Es soll nur ein Los geben und die Arbeiten in einem ausgeführt werden, damit man nachher nicht drei Unternehmer habe. Dies habe den Vorteil, dass kein Gewerk auf das andere warten müsse.
„Wir haben keinen Einfluss auf die A 61. Und solange der dreispurige Ausbau nicht fertig ist, ist nicht zu erwarten, dass der Bund hier tätig wird“, erklärte VG-Bürgermeisterin Anke Denker. Denn eben dieser müsse als Straßenbaulastträger für einen wirkungsvollen Lärmschutz sorgen. Bis es so weit ist, nervt er die Warmsrother gewaltig weiter, der Autobahnlärm.