31 Grundstücke umfasst der erste Bauabschnitt, 23 davon waren bereits nach vier Wochen verkauft beziehungsweise reserviert. Auch für den zweiten Abschnitt gibt es bereits Anfragen.
Von Sonja Flick
Warmsroths Ortsbürgermeister Günter Schnipp ist froh, dass das Neubaugebiet in seiner Gemeinde wächst und die Nachfrage so groß ist.
(Foto: Sonja Flick)
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WARMSROTH - Neubaugebiete bringen neue Bürger, junge Familien und Leben in eine Gemeinde. Und dazu noch Geld in die Gemeindekasse. Zumindest, wenn alles optimal läuft und die Nachfrage und natürlich auch der Verkauf der Grundstücke letztendlich stimmt. Schließlich muss die Gemeinde ja erst mal Geld investieren. Ob ein solch heikler Plan aufgeht, zeigt sich meist erst im Nachhinein. In Warmsroth aber scheint alles zu passen. „Die Nachfrage nach einem Baugebiet war da“, erinnert sich Warmsroths Ortsbürgermeister Günter Schnipp an die Anfänge und schaut aus einiger Entfernung auf das rege Treiben am Rande des Dorfes. Ein Lkw schüttet gerade einen riesigen Hänger Erde ab. Hier und da stecken rote Abgrenzungen im Feld. Diese zeigen, wie weit das Neubaugebiet reicht.
Seit nunmehr zwei Jahren arbeitet die Gemeinde an dem Thema. Innerorts gab es keinen Leerstand mehr. Keine Einnahmen, aber viele Rentner. Dank des bereits existierenden Flächennutzungsplans ging dann aber alles sehr schnell. Nach und nach kamen die Beschlüsse in den Gemeinderat, örtliche Kanalnetze mussten geschaffen werden und das Regenumlaufbecken ging ebenfalls ziemlich ins Geld. Doch: Die Nachfrage ist bemerkenswert. Es ist ein recht großes Neubaugebiet. Der erste Bauabschnitt zählt 31 Grundstücke, von denen bereits innerhalb von vier Wochen 23 verkauft beziehungsweise reserviert waren. Beim ersten Bauabschnitt rechnet Schnipp noch mit einem minimalen finanziellen Verlust, der zweite Bauabschnitt soll dann aber Gewinn bringen. Schon jetzt seien übrigens Anfragen für den zweiten Bauabschnitt da. Dieser umfasst ebenfalls etwas mehr als 30 Baugrundstücke.
Warum die Nachfrage so groß ist, kann Günter Schnipp leicht beantworten: „Warmsroth liegt sehr zentral im Einzugsgebiet Mainz/Frankfurt, die Autobahnanbindung ist gut. Außerdem gibt nicht weit entfernt die IGS Stromberg und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten.“ Nicht zu vergessen sei auch der Wald, der Möglichkeiten für einen gemütlichen Spaziergang, eine ausgiebige Wanderung oder einfach mal ein wenig Entschleunigung vom schnelllebigen Alltag bietet. Eine traumhafte Lage also für Jung wie Alt.
Der Ortschef hofft, dass bis Mai 90 Prozent der Grundstücke verkauft sind. Um bei den Zahlen zu bleiben: Zu 80 Prozent seien es Familien mit Kindern, die an den Grundstücken interessiert sind und sich letztendlich auch für einen Kauf entscheiden. Viele zukünftige Neubürger haben ihre Arbeit in Mainz oder Ingelheim und „den Preis können wir ja auch ruhig nennen, der ist ja eh schon bekannt. 165 Euro, voll erschlossen“, berichtet Schnipp. Und noch ein Phänomen begegnet dem Ortsbürgermeister immer wieder: „Die Leute fragen gar nicht erst: Was kostet das? Die sagen gleich: Das möchte ich.“ Für die Gemeinde ein Glücksfall. „Es ist gut, wieder junge Leute ins Dorf zu bekommen“, findet Schnipp. Der Plan scheint also hervorragend aufzugehen. Das günstig gelegene Dorf Warmsroth mit dem Wald vor der Haustür, den gut zu erreichenden Einkaufsgelegenheiten und der optimalen Autobahnanbindung erweist sich als Wunschheimat vieler junger Familien.
Eines liegt dem Ortschef aber dennoch auf der Seele. „Manche Bürger regen sich über Baustellenverkehr auf“, erklärt Schnipp. Und das schon, bevor die Baustelle begonnen habe und obwohl sie selbst vor relativ kurzer Zeit erst gebaut hätten. Dabei war auch hier schnell eine Lösung parat. „Die Lkw fahren außenrum“, betont Günter Schnipp und deutet demonstrativ in Richtung des Baugebietes, wo gerade ein weiterer Laster angefahren kommt. Nicht mehr lange und das Gebiet wird mit Häusern bebaut sein und das gewünschte Aufleben nach Warmsroth bringen.