Marcel Schön führt künftig die Freiwillige Feuerwehr Warmsroth. Foto: Sonja Flick
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WARMSROTH - Die großen roten Feuerwehrautos mit ihren blinkenden Lichtern haben Marcel Schön als kleinen Bub ziemlich fasziniert. Nun, fast 20 Jahre später, wurde Schön von den Kameraden zum Warmsrother Wehrführer gewählt. So tritt der heute 25-Jährige in die Fußstapfen seines Vaters, der ebenfalls mit Herz und Seele bei der Feuerwehr ist. „Mit sechs Jahren bin ich schon immer mitgegangen – übrigens aus freien Stücken“, erinnert sich der Warmsrother, ein Lächeln begleitet seine Erinnerung. Natürlich habe er die Gefahren dieses Ehrenamtes damals noch gar nicht so richtig realisieren können. Doch mit dem Älterwerden stellte er seinem Vater immer mehr Fragen und mit zehn Jahren ging es für Schön Junior dann in die Jugendfeuerwehr.
Phasenweise hatte auch mal der Fußball Vorrang
Zwischendrin gab es eine kleine Auszeit, denn auch Fußball stand bei dem Warmsrother stets hoch im Kurs. Doch da diese zwei Hobbys neben der Schule zu viel Zeit fraßen, musste eins von beiden weichen. Die Feuerwehr zog den Kürzeren. Aber: „Es hat einfach irgendwas gefehlt“, erinnert sich der junge Wehrführer.
Nach einem Jahr Feuerwehr-Abstinenz folgte die reumütige Einsicht, dass es ohne dieses Hobby einfach nicht geht. Mit 16 Jahren schon meisterte Schön besonderen Anforderungen und erhielt die Leistungsspange, die höchste Auszeichnung für ein Mitglied der Deutschen Jugendfeuerwehr, und ein nahtloser Übergang in die Freiwillige Feuerwehr erfolgte.
Nun kündigte Schöns Vorgänger aus beruflichen Gründen seinen Rücktritt als Wehrführer Warmsroths an. Ein Nachfolger musste her. Marcel Schöns Voraussetzungen stimmten, die abgeschlossene Grundausbildung hatte er schon lange in der Tasche und auch der Lehrgang zum Gruppenführer war längst absolviert. Dem Amt des Wehrführers stand eigentlich nur noch die Wahl der Kollegen im Weg. Aber nein, da stand nicht wirklich jemand im Weg, denn die Mehrheit sah Schön bereits in dem Posten.
Ausrückegemeinschaft mit Daxweiler
Und was steht nun bei dem jungen Wehrführer so alles auf der To-Do-Liste? „Eines der Hauptziele, die ein Wehrführer verfolgen sollte, ist die Mitgliedergewinnung“, betont Schön. Dies werde er daher verstärkt angehen, wobei den Warmsrother auch das berühmte „Klinkenputzen“ nicht abschreckt. Von Tür zu Tür, persönlich mit den Leuten reden, Fragen beantworten. Gespräche mit dem Wehrführer aus Daxweiler hätten ebenfalls schon stattgefunden, und eine Ausrückegemeinschaft zwischen Warmsroth und dem Nachbarort Daxweiler wurde bereits angeschoben.
Was den Warmsrother Wehrführer in der Vergangenheit besonders beeindruckt hat, sei, besonders bei einem Katastrophenereignis wie zum Beispiel dem Hochwasser in Stromberg 2016, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Hilfsorganisationen. „Wie Zahnräder, die perfekt ineinander greifen“, beschreibt der 25-Jährige das Erlebte. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und die weiteren Rettungsdienste hätten gemeinsam wunderbar funktioniert.
Die Brandeinsätze seien seltener geworden. Geübt werden solche natürlich trotzdem, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt. Zugenommen habe hingegen die Zahl der Verkehrsunfälle. „Ein schwaches Jahr ist ein gutes Jahr“, meint Schön hierzu, denn weniger Einsätze bedeuten auch weniger Verletzte.
Doch nicht nur das Amt des Wehrführers hat der 25-Jährige nun inne, nein, denn er macht quasi sein Hobby zum Beruf: Im April beginnt er seinen Job bei der Hauptfeuerwehr Ludwigshafen. Und so wie die Arbeitszeiten geregelt seien, bringe diese Kombination sogar Vorteile für sein Amt zu Hause.
Aber hat er in der Zeit bei der Warmsrother Feuerwehr jemals etwas bereut? „Ja“, antwortet Schön prompt, „das Jahr, in dem ich pausiert habe, ärgert mich immer noch – das hätte ich mir wirklich schenken können.“