WARMSROTH - Den Plan, einen weiteren Bauabschnitt im Bereich „Gemeindewiese-Pfingstbornäcker“ zu erschließen, fand allgemeinen Zuspruch im Warmsrother Gemeinderat. Sobald alle Grundstücke im ersten Bauabschnitt mit circa 30 Bauplätzen an neue Eigentümer verkauft wären, sei ein weiterer Abschnitt mit nochmals circa 30 Bauplätzen anvisiert. Nun muss jedoch die zu beauftragende Abwasserplanung beide geplanten Bauabschnitte zusammen erfassen. Kein Grund für Ortsbürgermeister Günter Schnipp, ins Schwitzen zu geraten: „Für den ersten Bauabschnitt sind schon 20 Reservierungen da“, teilte Schnipp den Ratsmitgliedern mit. „Läuft! Tendenz gut!“, merkte der Ortschef an.
Vertrag mit Stromberger Verbandsgemeindewerken
Ohne großes Wenn und Aber stimmte der Rat schließlich dem Erschließungsvertrag mit den Verbandsgemeindewerken Stromberg – Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung zu. Hintergrund: Da für die Planung und Herstellung der erforderlichen Abwasserbeseitigungsanlagen die Verbandsgemeindewerke zuständig sind, wurde in der Vergangenheit mit der Ortsgemeinde ein entsprechender Erschließungsvertrag für das Neubaugebiet geschlossen. Ein Ansatz von 900 000 Euro ist im Wirtschaftsplan für die erforderlichen Anlagen des ersten Bauabschnittes und des Regenrückhaltebeckens vorgesehen. Für die VG-Werke handele es sich hierbei nur um einen durchlaufenden Posten, da sämtliche Kosten durch die Ortsgemeinde Warmsroth mit dem Verkauf der Grundstücke refinanziert würden. Der Werkausschuss der VG hat dem Vertrag bereits zugestimmt, konnte VG-Bürgermeisterin Anke Denker dem Warmsrother Rat bei der Sitzung mitteilen.
Neubaugebiet wirkt sich auf Etat aus
Jedem Tierchen sein Pläsierchen – das gilt auch für die Warmsrother Vogelwelt. Oder genauer noch: für die dortigen Lerchen. Der Artenschutz verlangt es, dass im Baugebiet ein 20 Quadratmeter großes Lerchenfenster offengehalten werden müsse, sagte Günter Schnipp. Lerchenfenster sind Flächen im Acker, die die Landwirte bewusst nicht bewirtschaften dürfen, und auf denen die Tiere gute Lande- und Brutmöglichkeiten vorfinden.
Beim Warmsrother Haushaltsplan sind beide Ergebnisse negativ – der Ergebnishaushalt weist ein Minus von rund 122 000 Euro, der Finanzhaushalt etwa 810 000 Euro auf. Dies sei in erster Linie auf das Neubaugebiet zurückzuführen, das hier heftig zu Buche schlage, erklärte Schnipp. So geht die Ortsgemeinde Warmsroth zwar noch schuldenfrei ins Jahr 2018, jedoch muss für die Vorfinanzierung des Neubaugebietes ein Liquiditätskredit in Höhe von 644 000 Euro in Anspruch genommen werden. Die Vorfinanzierung läuft also nicht über Kredite, sondern über die Einheitskasse – die Kosten werden beim Kauf der Grundstücke umgehend zurückgeführt. Die erste Marge fällt ins Jahr 2018 und beläuft sich auf circa 880 000 Euro, die zweite Marge im Jahr 2019 auf knapp 1,3 Millionen Euro.