Stadtrat beruft 59-jährigen Förderschulrektor zum Stadtbürgermeister von Stromberg. Mit der Wahl hat der neue Stadt-Chef seine Mitgliedschaft der WGS-Fraktion aufgegeben.
Von Norbert Krupp
Claus-Werner Dapper (links), der neue Stadtbürgermeister von Stromberg, freut sich, dass er bei der Amtsführung durch die Beigeordneten Desiree Palmes (CDU, 2. von links), Jutta Kleeberg (WGS, 3 von links) sowie Gerhard Krüger (SPD, rechts) unterstützt wird.
(Foto: Norbert Krupp)
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STROMBERG - Vor 24 Jahren zog er nach Stromberg – jetzt wurde der 59-jährige Förderschulrektor Claus-Werner Dapper, der in der vergangenen Wahlperiode als Vorsitzender der WGS-Fraktion dem Stadtrat angehört hat, auf gemeinsamen Vorschlag der drei Ratsfraktionen in geheimer Wahl mit 17 Ja- bei 3 Gegenstimmen zum Stadtbürgermeister berufen. Zuvor hatte seine Amtsvorgängerin Klarin Hering die neuen Mitglieder des Stadtrates durch Handschlag verpflichtet. Dann nahm sie dem Ehrenbeamten Dapper den Amtseid ab.
In seiner ersten Amtshandlung dankte Dapper Hering, die sich nach einem Mandat im Stadtrat zehn Jahre lang als Stadtbürgermeisterin zum Wohle Strombergs engagiert habe, und überreichte ihr einen Blumenstrauß: „Sie haben über lange Jahre ihren Sachverstand und ihre juristischen Kenntnisse sowie ihre Kenntnisse der Verwaltungsabläufe zum Vorteil der Stadt Stromberg eingebracht. Ich denke, das war vorbildlich.“ Dem Dank schlossen sich alle Ratsfraktionen und Bürgermeisterin Anke Denker an.
„Sie haben eine große Aufgabe vor sich“, sagte Denker dem neuen Stadtbürgermeister und wünschte ihm dabei eine glückliche Hand. Klarin Hering dankte den Ratsmitgliedern „für die meist angenehme Zusammenarbeit“ und appellierte: „Unterstützen Sie auch Herrn Dapper, nur so kommen wir weiter in der Stadt.“
Zur Ersten Beigeordneten, die den Stadtbürgermeister bei Abwesenheit vertritt, wurde Jutta Kleeberg (WGS) vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Als weiteren Beigeordneten schlug die CDU den Sozialdemokraten Gerhard Krüger vor, der 18 Ja- und eine Gegenstimme erhielt, bei einer Enthaltung. Mit 19-Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme wurde die Christdemokratin Desiree Palmes als Beigeordnete berufen, die sich vor allem um die Bereiche Umwelt und Stadtentwicklung kümmern wird.
Im Vorfeld der Wahlen hatten die Ratsfraktionen vereinbart, für den Beigeordneten Krüger einen Geschäftsbereich zu bilden, für den er weitgehend verantwortlich zeichnen soll. Dazu gehören die Themen Jugend, Senioren, Soziales sowie Kindergarten und Kinderkrippe, was mit erheblicher Personalverantwortung verbunden sei, merkte Stadtbürgermeister Dapper an. Der Stadtrat segnete die Bildung und Übertragung des Geschäftsbereichs auf den Beigeordneten ab. Zudem wurde einstimmig festgelegt, dass Krüger eine Aufwandsentschädigung bekommen wird, die 30 Prozent der Aufwandsentschädigung des Stadtbürgermeisters betragen soll, die bei 1750 Euro liegt.
Als Nachrückerin auf sein amtsbedingt verwaistes Mandat in der WGS-Fraktion verpflichtete der Stadtbürgermeister seine Ehefrau, Gabriele Fichtner, die ebenfalls eine Förderschule leitet.
Die Hauptsatzung wurde durch Aufnahme eines Ältestenbeirates ergänzt, der zur Vorbereitung von Stadtratssitzungen tagen soll. Diesem Gremium werden der Stadtvorstand, die drei Fraktionsvorsitzenden Stefan Link (CDU), Gerhard Keuser (SPD) sowie Bernd Kleeberg (WGS) und auch wichtige Angestellte der Stadt angehören.
Am Ende der Sitzung betonte der neue Stadtbürgermeister, dass er ab sofort nicht mehr Mitglied der WGS-Fraktion sei. Denn er wolle der Bürgermeister aller Bürger Strombergs sowie aller Fraktionen im Stadtrat sein. Er hoffe, dass der Stadtrat zu einer harmonischen Zusammenarbeit finden werde, und wolle Gegensätze überbrücken, auch die zwischen den wahrnehmbaren Stadtteilen Strombergs. „Helfen Sie mir dabei, gehen Sie mit auf dem Weg. Es wird ein hartes Stück Arbeit, wir haben jede Menge Aufgaben vor uns“, schloss Dapper.