Dreck-weg-Tag: Jugendfeuerwehr Trollbachtal, Pfälzer Gleitschirmflieger und Gemeindearbeiter säubern Dorsheimer Gemarkung
Von Sonja Flick
Der gefüllte Container war das Resultat von vier Stunden Sammelarbeit mit 25 Helfern. Fotos: Sonja Flick
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DORSHEIM - Ein bisschen ekelhaft sei der Dreck-weg-Tag ja schon gewesen – und auch sehr kalt, erzählten Felix, 12 Jahre alt, Max Alexander, fast 10 Jahre alt, und Jan-Hendrik, 13 Jahre alt. Die drei Jungs hatten gemeinsam mit weiteren Kindern der Jugendfeuerwehr Trollbachtal von neun Uhr bis zum Mittagessen den dreist und achtlos weggeworfenen Müll in der Gemarkung Dorsheim zusammengesammelt.
An der Mühle war es besonders verdreckt
„Man findet so viele schlimme Sachen“, fand Jan-Hendrik. Das meiste waren Zigaretten. „Und Plastik, kaputte Glasflaschen und sogar Metallstangen“, sagte Felix. Zudem hätten sie ganz viele Kaffeebecher aufgehoben, „und an einem saßen zwei Schnecken. Die habe ich dann abgemacht und zur Seite gesetzt“, erzählte Max Alexander. Sein Freund Jan-Hendrik ergänzte: „Keiner denkt an die armen Tiere. Da lagen sogar Ölkanister rum oder lagen im Wasser.“ An der Mühle sei es besonders schlimm gewesen. Ein Phänomen, dass die Jungs beschäftigte: „Es gibt Mülleimer, aber die Menschen sind einfach zu faul.“
Auch Umweltschützerin Hannelore Kunz wusste, ein sehr denkwürdiges Erlebnis zu erzählen. Kunz, die gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Trollbachtal, drei Mitgliedern von den Pfälzer Gleitschirmfliegern und den vier Gemeindearbeitern als einzige Dorsheimer Bürgerin engagiert den Müll in der Gemarkung zusammengesucht hatte, war entsetzt angesichts des rücksichtslosen Verhaltens ihrer Mitmenschen. „Das heute hat meine schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen“, erzählte sie aufgebracht. Plötzlich sei da ein Reh gewesen, das zu den Sammlern rübergeschaut hatte und nach kurzem Beobachten in der Böschung verschwunden war. „Die Kombination war so traurig“, berichtete Kunz. „Da war zum einen das scheue Tier und dann überall verstreut unzählige Scherben kaputter Flaschen. Als ob es nicht schon reicht, dass die Tiere totgefahren werden.“
Der gefüllte Container war das Resultat von vier Stunden Sammelarbeit mit 25 Helfern. Fotos: Sonja Flick Foto:
Die fleißigen Helfer neben der letzten Müllladung, die sie am Umwelttag in der Gemarkung Dorsheim aufgesammelt haben. Foto:
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Doch Kunz holte noch weiter aus. „Wir sollen noch zahlen, wenn wir den Dreck wegräumen, was doch gerade an den Kreisstraßen Sache des Kreises ist“, kritisierte die Dorsheimerin. Sie habe einen richtigen Brass auf die zuständigen Behörden, und dass diese Zuständigkeit immer von einem auf den anderen geschoben werde. Umso begeisterter war Kunz allerdings, dass so viele engagierte junge Menschen am Umwelttag dabei waren.
Ortsbürgermeisterin Marlene Hölz war ebenfalls stolz auf die Helfer. „Wir warten aber nicht nur auf den Umwelttag“, sprach Hölz. In Dorsheim würde alles kontinuierlich weggeräumt. „Das hat sich bewährt“, bestätigte die Ortschefin. Insgesamt drei Hänger voll Müll – ein großer Container voll – pflückten die Helfer aus der Gemarkung – inklusive einer kompletten Wohnungseinrichtung. Denn sogar ein großer Fernseher und ein Stuhl landeten ebenfalls mit auf dem riesigen Müllberg.
Felix, Max Alexander und Jan-Hendrik waren sich sicher: Das scheue Reh wird diese Dinge ganz sicher nicht vermissen.