In Neu-Bamberg werden die aussterbenden Bentheimer Schweine gezüchtet
Von Konrad König
Peter Baumgärtner (li.) und Sohn Peter beim Überprüfen der Tiere. Foto: Konrad König
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NEU-BAMBERG - In Neu-Bamberg tummeln sich bunte Bentheimer Schweine, Peter Baumgärtner und Peter Baumgärtner junior züchten seit einiger Zeit diese Tiere. In Rheinland Pfalz gibt es nur sieben Zuchtbetriebe mit 24 Sauen und fünf Ebern. Baumgärtners sind im Kreis Bad Kreuznach die einzigen Züchter.
Mittelgroß, langgestreckt, mit Schlappohren
Die Bentheimer Schweine sind mittelgroß, langgestreckt im Landschweintyp mit Schlappohren, haben unregelmäßige schwarze Flecken auf weißem oder hellgrauem Grund. Sie stammen aus der Grafschaft Bentheim, Niedersachsen. Die Zuchtgeschichte beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts.
Doch Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden die alten Landschweinerassen von den fleischreicheren Hybridschweinen verdrängt, erzählt Peter Baumgärtner junior. Nur der Landwirt Gerhard Schulte-Bernd züchtete die Bunten Bentheimer weiter und sorgte 1988 für die erneute Aufnahme in ein Herdbuch. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass die „Swatbunten“ nicht ausgestorben sind. Im Jahr 2003 wurde der Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines gegründet.
BESUCH VOR ORT
Wer sich die Tiere anschauen möchte, meldet sich einfach bei der Familie Peter Baumgärtner, Alzeyer Straße 23, Telefon; 06703-96 07 75.
Das Bentheimer Schwein ist eine vom Aussterben bedrohte Haustierrasse, erklären die Baumgärtners. Der Erhalt dieser liebenswerten Tiere ist deshalb für die genetische Vielfalt und als Kulturgut notwendig. Durch die besondere Physiologie eignen sich die Schweine nicht für die Massentierhaltung. Sie haben eine hervorragende Fleischqualität. Das dunkle Fleisch mit einer feinen Marmorierung hat einen ausgezeichneten Geschmack, schwärmen die Neu-Bamberger Züchter.
Große Auflagen wurden der Familie Baumgärtner gemacht, ehe sie die Schweinezucht beginnen konnten. Laut Kreisveterinäramt mussten zwei Zäune gezogen werden – einer sogar mit Strom, zweimal im Jahr muss der Tierarzt die Tiere untersuchen.
Die Tiere bleiben das ganze Jahr auf der Weide und werden von der Familie Baumgärtner liebevoll aufgezogen.