HALLGARTEN - (bev). Öffentliche Fördermittel aus dem Programm des Bundes für den Breitbandausbau in den Kommunen erhält Hallgarten nicht. Angeblich ist die Nordpfalzgemeinde, die auch „Insel der Ruhe und Erholung“ genannt wird, gut versorgt. Zumindest, wenn man kalkuliert, dass ein Anbieter in den kommenden drei Jahren für schnelles Internet sorgt. Daher hatte Ortsbürgermeister Jürgen Nau Christian Studt in die Ratssitzung eingeladen. Der Inhaber von PfalzConnect ist bereits in der Nordpfalzgemeinde tätig und versorgt schon 160 der insgesamt 340 Haushalte.
Mit dem Kabel auch Fernseher aufrüsten
„Wir sind auf einen privaten Anbieter angewiesen“, so Ortsbürgermeister Jürgen Nau, nachdem die Kreisverwaltung „Nein“ sagte. Klar ist aber auch, dass kein anderer Anbieter als PfalzConnect in Hallgarten investieren wird. Nau wollte aber von Studt die Zusicherung haben, dass der IT- und Telekommunikationsspezialist aus Löllbach eine zukunftssichere Versorgung gewährleistet und dafür auch entsprechende Kapazitäten hat. Dies sicherte Studt dem Rat zu. Verlockend auch: Mit dem gleichen Kabel wie für die Datenautobahn kann auch der Fernseher aufgerüstet werden. „Wenn wir nicht am Internet teilhaben könnten, wären wir abgekoppelt“, betonte Nau die Bedeutung des Breitbandausbaus für Privat- und Geschäftsleute.
Interessant ist für Hallgarten auch die neue Initiative Wifi4EU, die die EU-Kommission ins Leben rief. Ende 2017/Anfang 2018 soll das Programm an den Start gehen. Ziel ist es, bis 2020 die wichtigsten öffentlichen Orte von jedem europäischen Dorf oder jeder Stadt mit einem kostenlosen WLAN-Internetzugang auszustatten. „Wifi4EU übernimmt die Kosten für Ausrüstung und Installation (Internet-Zugangspunkte)“, führte Systemadministrator Marco Fruci von der Verbandsgemeindeverwaltung aus. Die öffentliche Stelle zahlt die Netzanbindung (Internetabonnement) und die Instandhaltung für mindestens drei Jahre. „Das wäre definitiv etwas für Hallgarten“, meinte Fruci. Ein Hotspot könnte auch die Jugendlichen wieder aus dem Haus locken. Der Haken bei dieser Geschichte: Zu den genauen Förderbedingungen und Verfahrensabläufen gibt es bisher kaum Details. Hinzu kommt, dass nach dem „Windhundverfahren“ vergeben wird. Zu deutsch: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
„Ein öffentlicher Internetzugang wäre für uns eine Weiterentwicklung“, war sich Nau sicher. „Wir wollen den Weg mit WLAN mitgehen. In der nächsten Sitzung sollen Standorte für diese moderne WLAN-Technologie festgelegt werden, damit die Verwaltung den Antrag vorbereiten kann.“ Im Gespräch sind die Nordpfalzhalle, das Gemeindehaus oder auch die Kindertagesstätte als Hotspots.
Einstimmig vergab der Rat den Auftrag für Heizungsbauarbeiten im Rahmen der Erweiterung der Kindertagesstätte und der Rathaussanierung an den einzigen Anbieter (die anderen Firmen hatten aus zeitlichen Gründen kein Angebot abgegeben), die Firma Jost Haustechnik GmbH & Co. KG aus Hallgarten (95 000 Euro). Ebenso einhellig erhielt die Firma Jost den Auftrag für die anstehenden Sanitärarbeiten in der Kita und im Rathaus (24 700 Euro).