Der langjährige Ortsbürgermeister ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Er hat seine Heimatgemeinde maßgeblich geprägt.
HACKENHEIM - Die Gemeinde Hackenheim trauert um Altbürgermeister Willi Kaul. Der Winzer war am Sonntag im Alter von 80 Jahren im Kreis seiner Familie verstorben.
Der beliebte und stets aufgeschlossene Hackenheimer hatte die Gemeinde nicht nur als langjähriger Ortschef vorangebracht. Er war jahrzehntelang sehr aktiv am Gemeinschaftsleben beteiligt und brachte sich in Vereinen und sozialen Verbänden ein. Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement über vier Jahrzehnte hinweg wurde er 2007 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Kaul war schon seit seiner Jugend Mitglied im TuS. Im Musikverein „Gemütlichkeit“ war er als Posaunist mehr als ein halbes Jahrhundert aktiv und 13 Jahre lang als Zweiter Vorsitzender. Als aktiver Feuerwehrmann meisterte er in mehr als 30 Jahren so manchen Einsatz.
Und er war Kommunalpolitiker mit Leidenschaft. Fast 60 Jahre lang war Willi Kaul Mitglied des CDU-Ortsverbandes, davon zwei Jahrzehnte als Vorsitzender. Dafür wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Verstorbene war zudem 35 Jahre lang Mitglied des Ortsgemeinderates, den er 25 Jahre lang als Ortsbürgermeister führte. In diesem Amt agierte er umsichtig und verantwortungsbewusst, bereitete Entscheidungen auf breiter Basis vor und bezog auch die Meinung der Bürger mit ein. So konnten zahlreiche Projekte verwirklicht und eine positive Entwicklung für die Zukunft angestoßen werden. In seiner Amtszeit wurden im Rahmen der Dorferneuerung viele Maßnahmen durchgeführt, die auch das Gemeinschaftsleben förderten. Es entstanden Neubaugebiete sowie die Rheinhessenhalle als Basis für ein reges Vereins- und Kulturleben.
Mit dem Ausbau von Schule und Kita ermöglichte er jungen Familien einen guten Start in der Gemeinde. Er war ein Vierteljahrhundert Mitglied des Kreistags und in Ausschüssen aktiv, zudem zwei Amtsperioden lang Beisitzer beim Verwaltungsgericht Koblenz. Darüber hinaus engagierte er sich als Vorsitzender des Verwaltungsrats der katholischen Kirchengemeinde.
Kaul initiierte auch die Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Tossiat. Und er war maßgeblich am Bau der Michaelskapelle auf dem Kirchberg beteiligt, die heute ein Wahrzeichen der Gemeinde ist. Trotz der vielen Ämter hatte er auch immer Zeit für seine Familie. Willi Kaul hinterlässt Ehefrau Hannelore, drei Söhne und sieben Enkelkinder.