Trachtenverein Feilbingert feiert mit Gastgruppen sein 65-jähriges Bestehen
Von Beate Vogt-Gladigau
Die Trachtengruppe Feilbingert bei ihrem Auftritt, der mit viel Applaus belohnt wurde. Foto: Beate Vogt-Gladigau
( Foto: Beate Vogt-Gladigau)
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FEILBINGERT - „Das Wichtigste ist: Spaß haben beim Tanzen!“ Dieses Motto beim Landesjohannisfest des Verbandes für Volkstum und Heimat, das als Hommage an die Trachtengruppe Feilbingert zu ihrem 65-jährigen Bestehen (AZ berichtete am Freitag) in der Lemberggemeinde Station machte, brachte nicht nur die Ansagerin der Mitmachtänze, Claudia Walter vom Verband, zum Ausdruck, sondern auch die bunt gemischte Schar aus den insgesamt sieben Tanzgruppen. Die Gastgruppen kamen aus Höheinöd, Kirchheimbolanden, Detzem, Hambach, Ungstein und Bingen.
Bereits zum dritten Mal in Feilbingert
Stolz war der Vorsitzende der Feilbingerter Trachtengruppe, Michael Schuh, dass die Trachtengruppe das Landesjohannisfest nun zum dritten Mal nach Feilbingert holen konnte, denn auch zum 50-jährigen und zum 60-jährigen Bestehen gab es ein landesweites Treffen der Tanzkreise in der Lemberggemeinde. Verbandsvorsitzender Erwin von der Au unterstrich, dass das Johannisfest nicht nur wegen der Sonnenwende oder der Geburt von Johannes dem Täufer gefeiert wird, sondern auch, damit Brauchtum nicht in Vergessenheit gerät. Von der Au schwärmte auch von dem Anblick, der allerdings eher in der Vergangenheit anzusiedeln ist, als die Mädchen noch über das Feuer sprangen „und die Burschen hinterher“ – manchmal mit Folgen, die aber keine Brandwunden waren.
Über das Stelldichein von Menschen, die Brauchtum und Tanzen miteinander verbinden, freute sich auch Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri, die außerdem hoffte, dass die Gastvereine nicht zum letzten Mal im schönen Feilbingert waren. Sie lobte die Trachtengruppe ihres Heimatortes als „tolles Aushängeschild“ der Gemeinde und zitierte den Spruch, den schon die Vorfahren beherzigten: „Wer bei der Ernte schwitzt, soll bei der Kirmes tanzen.“ Ihre Großeltern hatten sich übrigens auf solch einem Kirmestanzen kennen und lieben gelernt, verriet Silvestri.
Die Trachtengruppe Feilbingert bei ihrem Auftritt, der mit viel Applaus belohnt wurde. Foto: Beate Vogt-Gladigau Foto: Beate Vogt-Gladigau
Beim „Offenen Tanzen“ mischen sich die vielen Gruppen und Trachten zu einem bunten Bild. Da macht jeder gerne mit. Foto: Beate Vogt-Gladigau Foto: Beate Vogt-Gladigau
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„Tanzen verbindet und sorgt für Freundschaften.“ Diese so schöne „Nebenerscheinung“, wenn sich die Füße im Takt bewegen, die Röcke wehen und die Tanzenden in die Hände klatschen, hatte nicht nur Silvestri bemerkt, sondern die Gruppen transportierten dieses Gefühl auf die Tanzbretter. Neben den Auftritten als Tanzkreis war vor allem das „Offene Tanzen“ ein herrlicher Anlass, ohne Druck nach Perfektion wie bei Solo-Auftritten, sich ganz locker nach den Tanzbildern zu richten, die Claudia Walter als quasi „Caller“ ansagte. Beim „Tampet“ etwa: Mühle rechts, Mühle links und dann durch die Gassen.“ Beim „Siebenschritt“, wie der Name schon sagt: „Sieben Schritte vor, sieben Schritte zurück und dann auseinander zum eigenen und zum neuen Partner.“ Oder beim „Bumerang“: „Mädchen rein und rechts zurück, Jungs laufen nach hinten, Mädchen nach vorne – das nennt man Rautenlaufen. In der nächsten Strophe laufen die Damen nach hinten und drehen durch.“ Das war natürlich in der Tanzsprache gemeint. Jeweils neue choreografische Bilder in den einzelnen Strophen machte das gemeinsame Tanzen spannend und abwechslungsreich.
PROJEKTCHOR
Auch der MGV 1872 Liederkranz Feilbingert gehörte zu den Gästen beim Landesjohannisfest. Sie gratulierten der Feilbingerter Trachtengruppe als „Projektchor“, der seine Premiere beim Frühjahrskonzert hatte.
Unter der Leitung von Winfried Baumann schmetterte der MGV auch das Udo-Jürgens-Lied „Ich war noch niemals in New York“. Das wäre ja noch zu verschmerzen. Aber „noch niemals in Feilbingert“ – das wäre dann schon ein großes Versäumnis, sind sich die Feilbingerter sicher. Nicht nur am Abend des Landesjohannisfestes.
Beim „Offenen Mitmachtanzen“ lernt man aber auch neue Mitstreiter kennen, weil sich die Paare mischen. Möglich ist ein solches Event von Menschen, die sich noch nie begegnet sind, durch Schulungen des Verbandes, wo Schritte und Schrittfolgen sowie Tanzanleitungen vermittelt werden.
Den Charakter des Brauchtums vertieften beim Johannisfest, das mit einem Fackeltanz und dem Entzünden des Johannisfeuers endete, Erwin von der Au und Arno Bumke mit Mundartgedichten.