FEILBINGERT - Arno Bumke wirft keinen Hut in den Ring, nein, sondern gleich einen Helm mit heruntergeklapptem Visier. Der FDP-Mann ist der vierte Politiker, der seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters der VG Bad Kreuznach bekannt gegeben hat. Und sich dabei selbstbewusst präsentiert. „Wenn man nicht den Willen hat zu gewinnen, braucht man auch erst gar nicht antreten. Ich aber will gewinnen“, spielt Bumke mit den Muskeln. Die Wahl findet am 4. März statt.
Neben Marc Ullrich (SPD, Neu-Bamberg), Andrea Silvestri (CDU, Feilbingert) und Steffen Bruckner (FWG, Hackenheim) steht nun also auch Bumke zur Wahl. Seit 36 Jahren wohnt der 61-Jährige in Feilbingert, also in einer der vier Gemeinden, die seit der Fusion am 1. Januar neu in der Verbandsgemeinde ist – neben Hochstätten, Altenbamberg und Hallgarten. „Ich will die Integration der vier Nordpfalzgemeinden vorantreiben“, lässt sich der Freidemokrat ins Wahlprogramm schauen. Denn bislang, moniert Bumke, „laufen die neuen Dörfer irgendwie nur so mit“. Vernetzen und verbessern, so lautet sein Credo. Deshalb soll nach gemeinsamem VG-Weinfest und VG-Wandertag nicht Schluss sein mit dem Kennenlernen. Kuschelkurs statt One-Night-Stand. „Wir müssen viel mehr Möglichkeiten ausloten, um gemeinsam aufzutreten und alle dabei einzubinden.“
Im Falle eines Sieges will der FDP-Politiker zudem jede Gemeinde in ihrer Autonomie stärken. „Und das, ohne mich dabei als Lokalfürst aufzuspielen, wozu manch anderer Bürgermeister die Tendenz hat.“ Denn für Bumke ist die VG-Verwaltung lediglich ein administratives Dach, eine Serviceeinheit für die Gemeinden. „Das Leben spielt sich nicht im Verwaltungsgebäude ab, sondern in den Dörfern – und die wissen am besten, was sie brauchen.“
Auch im Wahlkampf will der Freidemokrat eigene Wege gehen. Händeschütteln auf Veranstaltungen? „Nicht mein Fall.“ Er will auf persönlichem Weg den Kontakt mit den Menschen suchen, an Haustüren klingeln, mit Worten von seinen Ideen überzeugen. „In der Absicht, dass die Bürger mich als Menschen wählen und nicht als Parteimitglied.“
Mit 28 Jahren ist Bumke der FDP beigetreten, auf Anraten eines Schulfreundes aus Feilbingert. „Er wusste, ich bin ein liberaler Typ, deshalb wollte er mich für Kommunalpolitik begeistern.“ Es folgten in 30 Jahren politischer Karriere Stationen als Ortsbürgermeister von Feilbingert sowie als Beigeordneter auf VG- und Kreisebene.
Neben der Politik arbeitet Bumke als Leiter des Kundenservices der AOK in Bad Kreuznach und engagiert sich nebenbei im Männergesangverein 1872 Liederkranz und in der Trachtengruppe. „Das ist schön aufgeteilt, das Singen ist nur mit Männern, das andere kann ich mit meiner Frau Gertrud machen.“