Altenbamberg will Dorferneuerungskonzept erarbeiten
Gemeinsam an der Zukunft arbeiten – die Gemeinde setzt auf die Beteiligung der Bürger. Eine Dorfmoderation zum Auftakt ist in Planung.
Von Beate Vogt-Gladigau
Der Platz vor der katholischen Kirche mit dem Ehrenmal soll im Rahmen der geplanten Dorferneuerung mehr Aufenthaltsqualität erhalten.
(Foto: Beate Vogt-Gladigau)
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ALTENBAMBERG - Es gab nur noch neun Gemeinden im Landkreis Bad Kreuznach ohne Dorferneuerungskonzept als Leitfaden für die Zukunft. Jetzt sind es wohl nur noch acht, denn der Altenbamberger Rat schaffte die Grundvoraussetzung für das Vorhaben: Es wird eine Moderation durchgeführt, die in jedem Fall vorgeschaltet werden muss, ehe ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet wird.
Die Kosten für eine Dorfmoderation liegen bei 15 000 Euro und werden mit 80 Prozent bezuschusst, gedeckelt auf 10 000 Euro. Ein Förderantrag, um das Konzept zu erarbeiten, kann im kommenden Jahr bis zum 31. Juli eingereicht werden. Die finanzielle Unterstützung schon des ersten Konzepts ist neu in den Verwaltungsvorschriften des Innenministeriums. Das war bisher immer Angelegenheit der Gemeinde, davon kann Altenbamberg profitieren. In diesem Jahr – und das ist ebenfalls neu – haben sechs Gemeinden pro Landkreis die Möglichkeit, auf den Zug Dorferneuerung aufzuspringen oder die Aktualisierung zu beantragen.
„Wir fangen bei Null an“, sagt Ortsbürgermeister Holger Conrad, dem bewusst ist, dass das Thema Dorfentwicklung auch Zeit und vor allem Engagement kostet – und zwar von den Bürgern. Daher müssen sie frühzeitig „abgeholt“ werden. „Die Dorferneuerung muss Thema in der Bürgerschaft werden“, weiß Thomas Kruse. Der Dorferneuerungsbeauftragte des Kreises ist seit zehn Jahren Ansprechpartner für die Gemeinden.
BAHNSCHRANKEN
Die Deutsche Bahn rüstet im August die Altenbamberger Bahnschranken in der Nähe des Neubaugebietes, des Friedhofs und der Ackergasse von Handkurbel- auf elektrischen Betrieb um, teilte Ortschef Conrad mit. Außerdem lud er zum „Brückelchenfest“ am Vatertag ein – ein Jahr, nachdem die Fußgängerquerung über die Alsenz in die Burgstraße nach vielen Verzögerungen endlich wieder benutzbar war.
Sinn und Zweck der Moderation, für die die Gemeinde ein Fachbüro ihrer Wahl beauftragt, ist es, die Grundlagen für ein Konzept zu erarbeiten – durch Gespräche mit verschiedenen Generationen, deren Anregungen, Gedanken, Überlegungen aufgenommen werden. Dabei werden die Besonderheiten des Ortes, die Vorteile, die Nachteile, die Strukturen durch Stärke- und Schwächeanalysen thematisiert und weiterentwickelt. Die Beteiligung der Bürgerschaft ist ein wesentlicher Faktor, denn das Vorhaben soll auf breiten Füßen stehen. Ein entscheidendes Instrument sind auch die Arbeitsgruppen.
Das Konzept wird während der Erarbeitung in den verschiedenen Phasen vorgestellt, damit Rat und Bevölkerung mitwirken können. Die Dorferneuerung soll auch beispielsweise Thema am Stammtisch werden, wünscht sich Kruse. „Nur dann haben Sie Erfolg.“
Wenn das Konzept fertig erarbeitet ist, muss die Kreisverwaltung noch zustimmen. Erst dann kann der Antrag auf Zuschuss gestellt werden. Durch die Anerkennung als Dorferneuerungsgemeinde fließen weitere Fördermittel. Für Private sind das 35 Prozent der förderfähigen Kosten, gedeckelt bei 30 000 Euro. „Das ist geschenktes Geld, nicht nur ein günstiger Kredit“, unterstreicht Kruse. Im vergangenen Jahr war dieser Betrag übrigens auf maximal 20 000 Euro beschränkt. „Das ist jetzt neu auf dem Tisch“, betont die stellvertretende Bauamtsleiterin Janet Herrmann. Die Gemeinde kann bis zu 65 Prozent Zuschuss erhalten, ohne Deckelung.