Winzenheimer Grundschüler engagieren sich für Regenwald
Schüler der 3c haben Kuchen und Spielzeug verkauft. Der Erlös ist für Greenpeace und eine Baumpflanz-Aktion in Winzenheim bestimmt. Unterstützung gab es auch vom „Krümelmonster“.
Von Heidi Sturm
Die Jungen und Mädchen der 3c haben sich mächtig ins Zeug gelegt für ihre Aktion.
(Foto: Heidi Sturm)
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WINZENHEIM - Klassenlehrerin Lisa Burkard von der Winzenheimer Grundschule kann mächtig stolz auf ihre Drittklässler sein: Angeregt durch die „Fridays for Future“-Demonstrationen beschäftigen sich die Kinder aus eigenem Antrieb ganz intensiv mit dem Klimawandel und starteten sogar eine eigene Aktion, um der Umwelt zu helfen. „Wir schauen jeden Morgen über SmartTube Kindernachrichten und haben dabei auch Beiträge über die brennenden Regenwälder gesehen“, erzählte die Lehrerin. Die Jungen und Mädchen seien davon sehr erschüttert gewesen und hätten spontan überlegt, was sie für die Regenwälder tun könnten.
„Wir verkaufen Spielzeug“ war eine der Ideen, die auch mit Euphorie angenommen wurde. Und dabei nahmen die jungen Initiatoren auch die „Großen“ mit ins Boot. Die Klassenlehrerin musste sich um einen Standplatz kümmern, die Eltern wurden wegen Kleiderspenden gefragt und auch als „Helfer“ beim Kuchenbacken „angestellt“. Eine Mama nähte sogar eigens ein paar Kindersachen für den Verkauf. Gebacken wurden auf Anregung der kleinen engagierten Umweltschützer möglichst „nachhaltig produzierte“ Kuchen mit Eiern von frei laufenden Hühnern oder regionaler Bio-Milch, dazu Kekse ausdrücklich ohne Palmöl.
Als „Werbebotschafter“ hierfür hatten die jungen Künstler das Krümelmonster gemalt und das Bild am Stand am Salinenplatz aufgehängt. Für die Aktion hatten die kleinen Künstler noch weitere Plakate gestaltet, etwa brennende und abgestorbene Bäume mit dem Slogan: „Wir retten unsere Zukunft – die 3c sammelt für den Regenwald.“ Zudem hatten die Kinder sogar handgeschriebene Flyer mit Tipps fotokopiert und an die Passanten verteilt: „Es ist wichtig, dass wir sofort etwas tun, sonst fehlt uns die Luft zum Atmen“, mahnten die Kinder: Jeder könne etwas für die Zukunft tun, etwa weniger Fleisch essen, damit weniger Wälder für Rinderhaltung oder Sojafutter für Schweine gerodet würden. „Das haben sie sich selbst im Internet heraus gesucht und abgeschrieben“, staunte selbst die Lehrerin über das Engagement: Denn normalerweise würden ihre Schützlinge nie etwas freiwillig abschreiben. Für das Projekt hatte man aber gerne die Ärmel hochgekrempelt und auch auf das eine oder andere Spielzeug und Kleidungsstück verzichtet, das man vielleicht gerne noch etwas behalten hätte.
Auf den Verkaufstischen lockten auch selbst gemachter Apfelsaft oder Muffins, die mit grünen Bäumen aus Zuckerstreuseln oder Schokoblüten verziert waren. Ehrensache, dass auch kein Plastikgeschirr verwendet wurde: Stattdessen hatte man Tassen und Löffel von zu Hause mitgebracht und nur ein paar recycelbare Pappbecher verwendet. Die Kinder sind auch schon als Multiplikatoren unterwegs, schauen auch zu Hause, wo man etwas in Sachen Umweltschutz verbessern kann. Andere Klassen sind bereits angesteckt und überlegen, ob sie auch Aktionen starten. Vom Erlös möchte die 3c eine Hälfte an Greenpeace spenden und von der anderen Bäume in Winzenheim pflanzen. Ein Opa ist Förster und wird die Klasse fachlich unterstützen.