Trotz Verbots: "Spaziergänger" in Bad Kreuznach unterwegs
Erneut sind am Montagabend "Spaziergänger" durch Bad Kreuznach gelaufen - und das, obwohl die Stadt dies untersagt hatte. Doch die Strategie der Polizei ging auf.
Von Helena Sender-Petry
Reporterin Bad Kreuznach
Die Polizei hatte die Alte Nahebrücke in Bad Kreuznach abgesperrt.
(Foto: Isabel Mittler)
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BAD KREUZNACH - Die Strategie der Polizei und des Ordnungsamts ging am Montagabend auf: die Zugangsrouten zur Innenstadt waren gesperrt. Das hinderte die „Spaziergänger“ nicht daran, sich trotz Verbots auf den Weg zu machen. Wie berichtet, hatte die Stadt Bad Kreuznach Spaziergänge untersagt. Denn die Allgemeinverfügung wurde vergangene Woche ignoriert, die „Spaziergänger“ trugen weder Masken, noch hielten sie sich an das Abstandsgebot. Die Stadt wollte darauf reagieren und ein Zeichen setzen.
Wer glaubte, die „Spaziergänger“ ließen sich aus ihrem Konzept bringen, der irrte. Diesmal versammelten sie sich weder auf dem Eiermarkt, noch auf der Nahebrücke oder in der Fußgängerzone. Es bildeten sich viele Gruppen, die größte im Kurpark, kleinere in der Oranienstraße oder am Minigolfplatz, um dann gemeinsam entlang der Salinenstraße in die Stadtmitte zu marschieren. Doch es hatte sich schnell rumgesprochen, dass die Polizei die Zugangswege mit Polizeifahrzeugen blockiert hatte, sodass umdisponiert wurde. Jetzt bewegte sich der Zug durch diverse Seitenstraßen in Richtung Bahnübergang in der Rheingrafenstraße.
Wie viele Personen tatsächlich an diesem „Spaziergang“ teilgenommen hatten, konnte die Polizei am Montagabend nicht genau beziffern. Von einer Zahl im „mittleren dreistelligen Bereich“ war die Rede. Rund 140 Personen kontrollierten die Beamten gegen 20 Uhr im Bereich eines Supermarkts in der Mannheimer Straße.„Es wurden die Personalien aufgenommen und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage dieser Zeitung.