Walter Roos aus Planig bereichert mit seinen Angeboten das Kreuznacher Volksfest. Seine französischen Crêpes sind der Renner.
Von Heidi Sturm
50 Jahre Jahrmarkt feiert Walter Roos aus Planig. In seiner Crêperie in der Brulljesmacher Stroß bietet er mehr als 50 Sorten der süßen und herzhaften Leckereien an.
(Foto: Heidi Sturm)
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BAD KREUZNACH - Goldenes Jahrmarktsjubiläum feiert die Crêperie Walter Roos aus Planig. Eigentlich ist der Familienbetrieb mit einer Unterbrechung schon viel länger auf der Pfingstwiese, schon Urgroßvater Johannes Roßkopf war vor mehr als 100 Jahren mit Raketenbahn, Schiffsschaukel oder Etagenbahn beim Jahrmarkt dabei. Mit zwölf Kindern legte er auch den Grundstein für die hier verwurzelte weitverzweigte „Roßkopf-Dynastie“ mit etlichen Schaustellern, die alle „irgendwie“ miteinander verwandt sind. Nächste Generationen waren Opa Heinrich und dann Mutter Susanna, die den Volxheimer Walter Roos heiratete.
Einige Jahre fehlte die Familie auf der Pfingstwiese, als Planig aber eingemeindet wurde, bekam man als Kreuznacher wieder einen Standplatz. Fast 40 Jahre war man hier mit einem Kinderkarussell mit Autos und ein paar Fliegern in der Mitte ein beliebter Anziehungspunkt für die jüngsten Besucher. Zuletzt stand das Karussell 2008 hinter dem Kochzelt. Der nach seinem Vater benannte jetzige Besitzer war von Anfang an auf den Rummelplätzen dabei und half am Wochenende an der Kasse. Er konnte allerdings ganz normal die Schule in Planig und Hargesheim besuchen, weil in der Familie von Anfang an nur „Kirchturmreisende“ waren, die maximal 100 Kilometer fuhren.
Als sein Vater jung starb, musste Walter Roos mit gerade 18 Jahren ganz in die Firma einsteigen und seine Mutter unterstützen, die noch mit knapp 80 Jahren auf den Rummelplätzen dabei war. Für kleine Kirmesplätze hatte man zwei Kindergeschäfte, Zuckerwagen, Pfeilwurfbude und Loswagen, sodass man eine ganze Kerb bestücken konnte. Dazu war Walter Roos der Erste in der Region, der Crêpes anbot. Die Idee stammte von seinem damaligen französischen Schwiegervater, der sich mit dieser Leckerei nach einem ganz besonderen Rezept selbstständig gemacht hatte. Das streng gehütete Familienrezept stammt aus der Bretagne, wo die Crêpes ursprünglich herkommen, und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. „Zehn Zutaten kommen hinein, keine fertigen Mischungen“, verrät Walter Roos, der bis heute nichts daran verändert hat. In Mainz ist er bei Fastnacht, Weihnachtsmarkt oder Johannisnacht schon lange dabei, vor einigen Jahren konnte er statt des Zuckerwagens auch den Crêpestand auf den Jahrmarkt bringen. Viele Stammgäste kommen gezielt wegen seiner echt französischen Crêpes, die er in der Brulljesmacher Stroß in mehr als 50 Sorten anbietet. Dabei setzt er auch auf Handarbeit und legt bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht etwa die fertigen Riegel auf die Crêpes. Vielmehr gibt es etwa für Raffaelogeschmack Kokos, Mandel und fein geriebene weiße Schokolade, für Toffifee eine Karamellsoße mit Haselnuss und Nutella – so wie eben ein Konditor seine Pralinen macht. Als Besonderheit bietet er seine Crêpes auch mit Ziegen- und Schafskäse oder Gouda an. Seine beliebten bretonischen Eierkuchen sind eine Mischung aus Crêpes und Galettes als der herzhaften Variante, sodass man sie sowohl süß als auch herzhaft belegen kann. „Sie schmecken aber auch ohne Belag“ sagt Roos. Der Klassiker ist aber Zucker und Zimt mit Nutella. Er selbst liebt Crêpes mit Apfelmus oder Beeren mit Nutella.