Eigentlich, so hieß es, wollte die „Deutsche Glasfaser“ Bosenheim mit schnellem Internet versorgen. Jetzt ist die Firma weg, macht im ländlichen Raum weiter.
Von Heidi Sturm
Kommt das schnelle Internet nach Bosenheim, oder reichen die Abschlussquoten nicht?
(Foto: Heidi Sturm)
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BOSENHEIM - Reichlich Klärungsbedarf zum „schnellen Internet“ gab es gleich zum Auftakt der Bosenheimer Ortsbeiratsitzung in der Bürgersprechstunde. Eigentlich sollte die Deutsche Glasfaser, die sich im vorigen Januar im Ortsbeirat vorgestellt hatte, Anfang dieses Jahres mit dem Ausbau des HighSpeed-Internet in Bosenheim und Planig beginnen. Das Unternehmen, das mit seinem Ausbau bis Pfaffen-Schwabenheim vorgedrungen ist, war aber plötzlich still und heimlich aus dem Rennen, ohne dass es irgendwelche Erklärungen gegeben hätte. Jetzt baut das Unternehmen eben um die Stadtteile herum den ländlichen Raum weiter aus.
In Bosenheim stehen jetzt stattdessen zwei Anbieter in den Startlöchern und buhlen um die erforderliche Abschlussquote, ab der sie mit dem Ausbau beginnen. Inexio als Partner der Stadtwerke fordert hierfür alleine 40 Prozent der Neuanschlüsse, mindestens 350 von 580 Bosenheimer Haushalten müssten daher Kunden sein, damit ausgebaut wird. Noch dazu deutlich teurer als die offenbar ausgebootete Deutsche Glasfaser, wie verärgerte Bürger anmerkten. Monatlich macht das pro Anwender immerhin 6,91 Euro aus.
Ein weiteres Problem: Derzeit ist bereits der etwa gleich teure Konkurrent Innogy im Stadtteil unterwegs, der im Auftrag des Kreises mit Landesförderung alle bisher unterversorgten Adressen an das schnelle Datennetz anschließen soll und jetzt schon auf der Suche nach potenziellen Kunden ist, bevor Inexio überhaupt mit Info und Verkauf beginnt. Jetzt fürchten interessierte Bürger, dass möglicherweise keiner genügend Verträge bekommt und gar nicht ausgebaut wird – bis eben auf die hausgenau festgelegten Anschlüsse unter 30 Mbits, die auf Wunsch unabhängig von einer Abschlussquote ausgebaut werden müssen. Und selbst da gibt es noch ein Problem: Einer der Berechtigten ist bei der Auflistung schlicht vergessen worden und jetzt im Ausbautopf nicht drin. Wenn die Quote nicht erfüllt würde, würde der betroffene Winzer mit seinem langsamen Anschluss so richtig in die Röhre schauen.
Einig war man sich im Ortsbeirat, dass beim Mahnmal für die Gefallenen der Weltkriege die Gesamtwirkung etwas würdiger herausgearbeitet werden soll. In Eigeninitiative wurde die dahinter stehende Hecke bereits zurückgeschnitten. Die beiden Blumenkübel aus Waschbeton, die 27 Jahre von Katharina Messer bepflanzt und gepflegt wurden, sind in die Jahre gekommen, teils defekt und werden dem Mahnmal nicht mehr gerecht. Sie sollen daher vom Bauhof entfernt werden. Die Bänke wurden von den rüstigen Rentnern des TuS abgehobelt und lasiert, das Geländer zur Straße hin von einem Einwohner renoviert. Um dem abschließenden Charakter zu begegnen, soll geprüft werden, ob an das Geländer Sitzflächen angebracht werden können. Die Arbeiten könnten vermutlich in Eigeninitiative durchgeführt werden.
Erfreut war Ortsvorsteher Dr.Volker Hertel, dass der Seniorentreff, den die SPD zum Jahresende ziemlich kurzfristig eingestellt hatte, weitergeführt wird. Der Schützenverein hatte von sich aus angeboten, dieses Treffen künftig bei sich auszurichten. Der Termin bleibt wie gehabt jeden ersten Mittwoch im Monat von 14.30 bis 17.30 Uhr. Los geht es am 4. März.