Schon vor dem offiziellen Startschuss lagen einige Autoreifen im Anhänger, die die freiwilligen Helfer auf dem Weg zum Treffpunkt aufsammelten. Foto: Heidi Sturm
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BOSENHEIM - „Eine reife(n) Leistung“ kommentierte Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel mit einem kleinen Wortspiel das Engagement der Sauberleute, die beim Umwelttag schon unterwegs eingesammelten Müll mit zum Treffpunkt brachten. Die Ehrenamtlichen hatten schon zuvor in der Gemarkung gezielt nach Hinterlassenschaften gesucht und dann am frühen Morgen des traditionellen Frühjahrsputzes die entdeckten, teils noch beachtlich guten Autoreifen am Bosenberg und am Galgenberg aufgeladen. Auch vor Wochen war ein fleißiger Helfer schon einmal im Einsatz und hatte Stapel mit Wochenzeitungen und Stadtwerke-Broschüren in die eigene Altpapier-Tonne geworfen, die faule Austräger in der Landschaft entsorgt hatten.
Beim Frühjahrsputz fanden sich jetzt noch einige weitere Reifen im Weihergrund und fünf oder sechs Säcke „mit dem üblichen Kleinkram“. Warum jemand die Kelter am Galgenberg als Altkleidercontainer benutzt hatte und dort auch noch paarweise zusammengesteckte Socken ablegte, blieb allerdings unverständlich. Den Kopf schüttelte man auch über die Leute, die lieber den Müll in den Wald fahren, dabei das Auto dreckig machen und noch das Risiko eingehen, dass sie erwischt werden und teuer bezahlen müssen. Ein Grund dafür könnten die Wartezeiten bei den Abgabestellen sein, berichteten die Helfer von teils langen Schlangen. „Man muss die Müllabgabe ja nicht zum Erlebnis gestalten, aber man sollte es den Bürgern schon so einfach wie möglich machen“, war sich Hertel mit den anderen Bosenheimern einig. Einige verzichten daher auf die kostenlose Abgabe von Grünschnitt am Wertstoffhof und zahlen lieber an der Abgabestelle in Frei-Laubersheim einen kleinen Obolus, haben dafür aber keine Wartezeit. Abschrecken könnte bei den städtischen Stellen auch der Preis, der aber viel teurer klinge als er sei: Weil in Tonnen gerechnet werde, koste ein Sack nur rund einen Euro.
Angesichts der zahlreichen eingesammelten Reifen plädierten die Saubermacher dafür, zumindest den Entsorgungspreis schon auf den Verkaufspreis aufzuschlagen, am besten gar ein Pfandsystem wie bei den Batterien einzuführen. Seitdem haben die Bosenheimer Müllsammler keine Batterie mehr gefunden, und statt der früher säckeweise eingesammelten Flaschen findet man jetzt nur noch wenige.
Für die Helfer gab es nach getaner Arbeit Fleischwurst und Weck, die der Ortsvorsteher spendierte.