AB JUNI
Verkaufsstart für den Edelschliff 2017 ist nach der offiziellen Präsentation im Juni im Kreuznacher Weingut Gemünden im Brückes, in der Nahewein-Vinothek in Kreuznach, bei Weinland Nahe und bei der Tourist Information in Herrstein.
BAD KREUZNACH - „Cool!“ Das war die erste Reaktion des gar nicht so „coolen“ Siegers Daniel Gemünden, der für den trockenen Ausbau seines Rieslings aus der Lage Kreuznacher Brückes den Zuschlag für den Edelschliff-Wein 2017 erhielt. Der 27-jährige staatlich geprüfte Techniker in Weinbau und Oenologie und seit 2012 Juniorchef des gleichnamigen Weingutes im Brückes strahlte – nicht cool, sondern voller Freude – über seinen Erfolg, zumal der 2016er Jahrgang erst seine dritte Kollektion ist. Die Nummer 13 unter den 25 Probenweinen hatte ihm Glück gebracht. Fix war er nach der Entscheidung der Jury zur Landwirtschaftskammer geeilt, nachdem ihm Nahewein-Prinzessin Julia Peitz per Handy die frohe Botschaft überbracht hatte.
Geruch, Geschmack und Harmonie als Kriterien
15 Probengäste von Weinland Nahe, vom Förderverein Deutsche Edelsteinstraße, der Kammer und alle drei Nahewein-Majestäten testeten bei der Blindverkostung die von Winzern von der unteren bis zur oberen Nahe angestellten 25 trockenen Rieslinge des aktuellen Jahrgangs, die nach Restzuckerwerten sortiert waren. Kriterien waren Geruch, Geschmack und Harmonie, wie die Geschäftsführerin von Weinland Nahe, Hannah Leubner, erklärte.
Wenn auch der Wein für den Edelschliff schon feststeht, selbst wenn er noch im Fass ruht – der Schmuckstein ist noch ein Geheimnis. Gelüftet wird es erst bei der offiziellen Präsentation im Sommer. Auch bei der 19. Auflage einer Edition, für die das Anbaugebiet Nahe und die Deutsche Edelsteinstraße ein begehrtes Tandem sind, ist die Auflage auf tausend Flaschen limitiert und kostet 17,80 Euro. Mit der Edelschliff-Weinedition stellen Weinland-Nahe und Deutsche Edelsteinstraße besondere Schätze des Nahelandes in den Mittelpunkt. Als Erfolgsgeschichte bewertete der Beigeordnete des Landkreises Birkenfeld, Klaus Beck, diese gelungene Symbiose.
Bis dahin aber hat die Goldschmiedewerkstatt der Asbacher Hütte der Stiftung Kreuznacher Diakonie noch einiges zu tun, erzählten Teamleiter Udo Hüster und Mitarbeiterin Julia Weber, die die Verkostung neugierig verfolgten. Schließlich sind sie es, die das Gestell aus Silberdraht biegen, das dann anmutig auf dem Hals der olivgrünen Schmuckflasche sitzt, an dem per Karabinerhaken das geschliffene Schmuckstück hängt.
Die Einzellage Kreuznacher Brückes ist die wärmste Lage im Familienbetrieb Gemünden und durch seinen Kiesboden geprägt. „In den tieferen Schichten dominiert Lehm“, erläuterte Daniel Gemünden. Die Wärmeabstrahlung des skelettreichen Oberbodens und die südliche Hangausrichtung begünstigen ein für den Wein optimales Mikroklima. Die hochreifen und aromatischen Trauben für den Edelschliff 2017 wurden nach einer Vorlese Ende Oktober gelesen und schonend gepresst, gab Daniel Gemünden Auskunft. Vergoren wurde der Most in zwei Partien – eine spontan, eine mit Hefen. Erst Ende Januar führte Daniel Gemünden die beiden Partien zu einem Cuvée zusammen. Das Ergebnis dieses Ausbauweges ist ein eleganter und feinfruchtiger Riesling mit einem Süße-Säure-Verhältnis, das in Balance ist. Eleganz, Rasse, Tiefgang, durchzogen von würzigen Noten sprachen auch die Verkoster an. Wenn auch der Ausgang „sehr knapp“ war, wie Hannah Leubner verriet.