In einem Stadtteil von Bad Kreuznach plätschert der Dorfbrunnen, im anderen nicht. Das liegt an den Finanzen und am Engagement der Bürger.
Von Heidi Sturm
Der Brunnen in Bosenheim plätschert dank Bürger-Engagement.
(Foto: Heidi Sturm)
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BOSENHEIM/PLANIG - Nicht auf dem Trockenen zu sitzen ist derzeit ein großes Thema für die beiden Stadtteile, die gemeinsam dafür kämpfen, das Bosenheimer Schwimmbad zu erhalten. Ein trockenes Becken gibt es indes in Planigs Dorfmitte. Dort sprudelt der zur 900-Jahr-Feier der Gemeinde angeschaffte Brunnen nicht mehr, was den CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Peter Metzger zu einer Anfrage im Ortsbeirat veranlasste. „Weil die Stadt kein Geld hat“, nannte Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf knapp den Grund.
Tatsächlich ist der Dorfbrunnen einer der neun Wasserspeier, deren Betrieb aus dem städtischen Haushalt finanziert wird. Diese freiwillige Leistung darf aber erst erfolgen, wenn ein genehmigter Haushalt vorliegt, was noch ein paar Wochen dauern kann.
Bis dahin könnte sich Metzger, der auch bei „Mein schönes Planig“ aktiv ist, ein paar Anregungen von den Bosenheimern holen. Deren Dorfbrunnen am alten Rathaus plätschert nämlich – dank bürgerschaftlichen Engagements und der Unterstützung der Dorfverschönerer. Wie Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel mitteilte, wurde der Brunnen in den frühen 90er Jahren vom Bosenheimer Ortsverschönerungsverein gebaut und kostet in der Unterhaltung fast nichts. Die erfahrungsgemäß mit Abstand größten Kostenfaktoren wie Arbeitszeit und Reparaturen werden nämlich von den Ehrenamtlichen übernommen.
Der Brunnen in Bosenheim plätschert dank Bürger-Engagement. Foto: Heidi Sturm
Die Planiger müssen darauf warten, dass im städtischen Haushalt der Hahn aufgedreht wird. Foto: Heidi Sturm
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Der Brunnen wird von Friedhelm Speh und Ernst Franzmann gewartet, winterfest gemacht und auch im Frühjahr wieder herausgeputzt. Anfallende Reparaturen bezahlt der Ortsverschönerungsverein. Wasserkosten fallen kaum ins Gewicht, weil umgepumpt wird, die Stromkosten für die Zehn-Watt-Pumpe liegen bei einer Betriebsdauer von 200 Tagen nur bei knapp 15 Euro. Dazu kommt nur noch das Pflanzmaterial, das die Stadt besorgt. Die Bepflanzung und Pflege übernehmen Irmtrud und Ernst Franzmann.