Gut gelaunte Bands und Gäste beim 14. Monkey Jump in Bad Kreuznach

In der Gaststätte „Jake & Son“ ging es mit der Frankfort Special Band in 50er-Jahre – die Zeit des Rock’n’Roll und Rockabilly. Die Gäste tanzten bei dieser Station des „Monkey Jump“ begeistert mit. Foto: Nathalie Doleschel Foto: Nathalie Doleschel
BAD KREUZNACH - Samstagabend, 20 Uhr. Auf dem Eiermarkt ist richtig Leben. Menschen haben auf Stühlen und an Tischen im Freien Platz genommen, lauschen der soundstarken Band auf der Bühne vor der Nikolauskirche. Noch. Im „Altberlin“ spielt, etwas leiser, eine brasilianische Combo „So feliz“; Sommer, Sonne und Samba liegen in der Luft. Und schon kommt Wehmut auf: Es könnte an einem Sommerabend wie diesem immer so schön sein wie beim 14. Monkey-Jump, der nahtlos an das gerade zu Ende gegangene Brückenfest anschließt und die Kneipen und Plätze in der Innenstadt füllt.
Springen von Kneipe zu Kneipe
Gesprungen wird von Kneipe zu Kneipe, insgesamt zwölf Locations im gesamten Stadtgebiet (wir berichteten); mit dem „Kleinen Felsenkeller“ am einen und dem „Brauwerk“ am anderen Ende. Dazwischen ballt es sich: Im brechend vollen „Absolut“ geben die „Deeds“ alles und reißen den Laden mit hartem Rock ab, im „Jake & Son“ tanzen sich die Gäste zum groovigen Rock‘n‘Roll von „Frankfort Special“ die Seele aus dem Leib, und gegen halb zehn bringen zwei Tänzerinnen der Bahia-Dancegroup im „Altberlin“ den Karneval von Rio auf den Eiermarkt zurück.
„Es ist ja einfach schön, dass in der Stadt und auf diesem Platz endlich mal wieder was los ist“, sagt ein Gast und spricht damit vielen aus dem Herzen. „Echte Pub-Mucke“ dringt aus dem „Holzwurm“; hier ist Jürgen Kronenburg mit Akustik-Gitarre eingezogen, Wohnzimmer-Atmosphäre mit hohem Gemütlichkeitsfaktor, finden auch Janine und Michael. Das Paar, beide Anfang 30, hat sich vor fünf Monaten kennengelernt und ist zum ersten Mal gemeinsam auf dem Monkey-Jump. Dass das gut besuchte Festival an die Kult-Zeiten von Cueva und Blue Marlin im berüchtigten „Bermuda-Dreieck“ erinnert, können die beiden gar nicht kommentieren, denn diese Zeiten haben sie nie kennengelernt.
ÜBERZOGEN
Das schöne Wetter und die gute Stimmung waren wohl einfach zu verlockend: Auf dem Eiermarkt überzog die Cover-Band auf der Bühne vor der Nikolauskirche, kein Monkey-Jump-Teilnehmer, sondern Programmpunkt des „Brückenfestes“, die Zeit. Die brasilianische Band im Alt-Berlin war für die Gäste draußen anfangs gar nicht zu hören. „Furchtbar, dass die so gegeneinander anspielen mussten, das war nicht gut organisiert“, sagte Wolfgang Seckler (Bad Kreuznach).
Bevor es mit dem Busshuttle ins „Gold“ und später ins „Brauwerk“ geht, wollen beide nochmal on tour durch die Altstadt. „Pub Crawl“ nennt der Hawaiianer den Kneipen-Härtetest für Touristen.
Mit Resonanz zufrieden
Alexander Schäfer, der den Jump seit 14 Jahren organisiert und sich von der Idee des Kneipen-Springens inspirieren ließ, ist zufrieden. Er hat den Abend größtenteils im „Salinas“ verbracht, wo eine Brassband unter anderem die Stones und Kings of Leon coverte. „Proppenvoll, drinnen und draußen“. Gerade Bad Kreuznach habe mit der Brücke über die Nahe ein ganz eigenes Flair zu bieten. „Unser Konzept ist aufgegangen. Statt zu reduzieren, haben wir auf mehr Kneipen und Bands gesetzt und mit dem Shuttle für die richtige Verbindung gesorgt.“
Ach ja, das Shuttle erinnerte irgendwie auch an gute alte Zeiten: Mit einem netten Typen am Lenkrad und kostenlosem Fahrdienst; der Service war im moderaten Ticket-Preis für den Monkey-Jump inbegriffen.