Die Katholische Kirche in Bad Kreuznach spendete „Segen to go“ in der Innenstadt. Auch evangelische Christen machten Halt und nahmen Gottes guten Zuspruch entgegen.
Von Heidi Sturm
In ihrer „Sommer-Oase“ mitten in der Fußgängerzone hatten Tine Harmuth (M.) und Bernhard Dax von der Citykirche ein offenes Ohr und spendeten Gottes Segen.
(Foto: Heidi Sturm)
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BAD KREUZNACH - Zum fünften Mal lud die Katholische Kirche in Bad Kreuznach wieder zu einer „Segen to go“-Aktion ein, die man seit dem vergangenen Jahr mit wachsendem Zuspruch am Valentinstag, Aschermittwoch und zum Ferienbeginn anbietet.
Mit optimistisch gelbem Sonnenschirm und Strandliege, Blumenstrauß und Sandkasten mit bunten Förmchen verbreiteten Seelsorger Bernhard Dax und Pfarreienratsvorsitzende Tine Harmuth zum Ferienbeginn „Sommer-Flair“ in der Fußgängerzone. Anfangs mit dabei war auch noch Pfarrer Dr. Michael Kneib, der aber dann zu einem Termin musste.
Nach einem „Abstecher“ an den Salinenplatz war das Kirchenteam wieder an die beste „Aktionsecke“ in der Fußgängerzone bei der Hospitalgasse zurückgekehrt. Trotzdem war jetzt alles ein bisschen anders, was sich nicht nur im Aktionsnamen „Sommersegen“ statt „Urlaubssegen“ ausdrückte: „Viele Leute können in diesem Jahr nicht in Urlaub fahren oder haben gar kein echtes ,Feriengefühl’, weil es kein richtiges Schulhalbjahr war“, erläuterte Dax die Umbenennung. Anders waren auch die Begegnungen: „Die Leute sind deutlich distanzierter, wenn man sie anspricht“, sagte der Gemeindereferent. Das hatte aber nichts mit der „City Kirche“ zu tun, die Bad Kreuznach lebenswerter machen möchte, sondern ganz einfach mit der „Corona-Zeit“. Daher trugen die Kirchenvertreter trotz Abstand auch Masken und weiße Handschuhe.
Auch die „Give-aways“ waren der Zeit angepasst. So hatte Dax eigens für diese Aktion 250 Einwegmasken als bunten „Sommergruß“ für diese Aktion verpacken lassen. Vorsichtshalber hatte er auch noch ein paar Erfrischungstücher aus einer anderen Aktion dabei – falls die Masken knapp würden. Eine gute Entscheidung: Schon nach einer Stunde war der erste Karton leer. Nicht alle hatten auch noch Gottes guten Zuspruch mitgenommen, rund 30 hatten sich aber in dieser Zeit segnen lassen – nicht nur Katholiken, sondern auch evangelische Gläubige wie etwa eine Frau, die sich danach erkundigte, ob sie auch noch ihren Mann vorbei bringen dürfe. „Ich würde mich freuen“, sagte Dax und unterstrich das gute Verhältnis der örtlichen Religionen zueinander. Einen Segen könne jeder spenden und auch jeder empfangen, unterstrich der Seelsorger. Das gelte in seiner festen Glaubensüberzeugung auch für Ungetaufte, die auch Gottes Kinder seien und daher auch Gott bitten könnten, dass er es dem Gesegneten gut ergehen lasse. „Das ist natürlich keine Garantie, das alles gut läuft“, sagte Dax.
Für den Moment habe es aber eine große Bedeutung und träfe dann auch zu – genau wie man einem anderen Menschen „Ich liebe dich“ sage. Das wirke in dem Moment und sei auch gültig, könne sich aber auch irgendwann ändern. Viele Gesegnete oder auch Leute, die „nur“ ein kurzes Gespräch „über Gott und die Welt“ geführt hatten, gingen dann mit einem deutlichen Lächeln im Gesicht weiter – so wie es Tine Harmuth ausgedrückt hatte: „Auf Gott vertrauen zu können, macht das Leben entspannter.“