Duo „Kleingartenanlage“ begeistert bei Konzert in der Loge
Julia Oschewsky und Marc Kluschat berührten beim Konzert in Bad Kreuznach: Mit Liedern, die unter die Haut gehen, lassen die „Kleingärtner“ musikalische Blüten sprießen.
Von Claudia Römer
Beruf und Berufung gehen Hand in Hand: Julia Oschewsky und Marc Kluschat versinken in ihrer Musik.
(Foto: Claudia Römer)
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BAD KREUZNACH - Acht Gitarren warten auf der Bühne in der voll besetzten Loge ihrer großartigen Besitzer – auf Julia Oschewsky und Marc Kluschat als „Duo Kleingartenanlage“. Diese beiden, noch ganz erfüllt von ihrer intensiven und inspirierenden Zeit im Studio, ließen von der allerersten Sekunde an eines ganz deutlich spüren: Sie brennen für ihre Kunst.
Das, was sie den Menschen hören lassen, kommt aus tiefstem Herzen und bahnt sich über zauberhaften Gesang und perfektes Gitarrenspiel den Weg in die Welt. Hier haben sich zwei Künstler gefunden, die ihrer Berufung folgen und ihr Innerstes nach außen kehren, zwei triumphal aufspielende „Kleingärtner“, die selbst die kleinste und unscheinbarste Blüte zum Leuchten bringen.
Julia Oschewsky, studierte Jazzsängerin, und Marc Kluschat, Diplom-Musiklehrer und Leiter der Musikschule Mittlere Nahe, spielen sich die Bälle zu, sie vertrauen sich blind und wissen um das große Können des anderen, mit dem gemeinsam sie die Bühne der Loge „rocken“.
TOUR UND DUO
Julia Oschewsky und Marc Kluschat begegneten einander erstmals 2001. Mit der deutschen Tourneeproduktion der Rockoper „Tommy“ von „The Who“ gingen sie gemeinsam auf Reise.
Wenn sich dann auch ihre Wege trennten, aus den Augen verloren sie sich nie.
Ihr Duo-Debut gaben sie 2013 auf Johann Lafers Hausparty.
Sie sind authentisch und faszinierend, sie tauchen mit der letzten Faser ihres Körpers und ihrer Seele in ihre Musik ein und garantieren einen fantastischen Ohren- und Augenschmaus. Die Songs ihrer brandneuen CD „This far“ gehen unter die Haut und lassen niemanden unberührt. Ihnen beim Musizieren zuzuschauen und zuzuhören, wird zu purem Genuss.
Auf ihrer Homepage versprechen sie „bessere Lebensqualität durch Lärmverringerung, harmonische Klangbindung und preiswertes Züchten von qualitativer Musik“ und ja, alles das und noch viel mehr haben sie in ihrem enormen musikalischen „Rucksack“.
Ihre Virtuosität, die Töne, die Oschewsky und Kluschat ihren Instrumenten zu entlocken verstehen, die Zärtlichkeit, mit der sie ihre Gitarren nicht spielen, sondern streicheln, sodass diese fast schon von selbst ihr Bestes geben, sind grandios. Und nicht nur das: Julia Oschewsky, zeitweilig in die Niederlande emigriert, moderiert den Abend mit einer Leichtigkeit und Freude, dass man ihr gebannt lauschen muss. Im Song „Worte“, „einem der persönlichsten Stücke“, aus der Feder Corinna Schattauers stammend, heißt es: „Wenn ich dir noch etwas sagen könnte…Ich würde sagen ,Dankeschön’“.
Und genau dies ist es, was auch das Publikum bewegt. Es weiß, dass hier ein ganz großer Abend stattfindet. Ob mit „Engelsflug“, einem Lied der „alten Platte“, „Flucht“, „Isabelle“, „1,2,3,10“, zu verstehen als „Hommage an die Frustration während des Komponierens“, „Schlaf König“ oder Coverversionen, das Publikum ist den beiden schon längst verfallen.
Und wenn Marc Kluschat dann auch noch diverse Fußmaschinen den Rhythmus angeben lässt und zu diesem Zweck gymnastische Übungen präsentiert, ist leicht zu verstehen, warum diese Künstler eine große Zukunft haben! Standing Ovations waren ihnen gewiss.