„Sie machen eine hervorragende Arbeit“, sprach Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) den Mitarbeitern der katholischen Familienbildungsstätte ihr Lob aus und betonte dabei...
BAD KREUZNACH. „Sie machen eine hervorragende Arbeit“, sprach Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) den Mitarbeitern der katholischen Familienbildungsstätte ihr Lob aus und betonte dabei die Wichtigkeit der Einrichtung. Anlässlich ihrer Sommerreise unter dem besonderen Aspekt der Integration hatte die Staatsministerin des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz in der Familienbildungsstätte vorbeigeschaut. Auch weiterer politischer Besuch war vertreten, unter anderem Landrätin Bettina Dickes und Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer.
Integrative Ferienfreizeit wird vorgestellt
Vor Ort nahm Anne Spiegel sich Zeit, um sich ein eigenes Bild von den Angeboten der Einrichtung zu machen. Die Familienbildungsstätte, die sich unter Trägerschaft des Caritas Verbandes Rhein-Hunsrück-Nahe befindet, leistet in ihren Angeboten Unterstützung und Orientierung für Familien. Zum Programm gehören Kurse, Workshops, Vorträge und Betreuungsmöglichkeiten. Rund um Eltern-Kind-Angebote, Gesundheitskurse und Informationsmöglichkeiten für werdende und junge Eltern gibt es noch viele weitere Aufgabenbereiche. Victoria Müller-Ensel, Direktorin der Caritas, gab einen weiteren Einblick in das Spektrum, das die katholische Familienbildungsstätte abdeckt: So seien beispielsweise auch die Suchtberatung und die Flüchtlingshilfe wichtige Themen. Besonders wichtig sei hier, dass etablierte Angebote weiterhin bestehen blieben und Maßnahmen für Flüchtlinge nur zusätzlich hinzukommen, findet Victoria Müller-Ensel und verwies darauf, einer „Neiddebatte“ vorzubeugen.
„Die Familienbildungsstätte begleitet durch das ganze Leben“, findet Ulrike Nickel Benz. Die pädagogische Leiterin der Einrichtung informierte zur „Integrativen Ferienfreizeit“, die Anne Spiegel besuchte. Für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren wird hier eine einwöchige Ganztagsbetreuung unter einem integrativen Leitgedanken ermöglicht. „Das ist eine schöne, bunte Gruppe“, findet Nickel-Benz und erzählt, dass rund die Hälfte der Teilnehmer Kinder von Migranten seien.
Am Tag des Besuchs aus Mainz wurden in der Betreuung fleißig Jutebeutel mithilfe von geschnitzten Kartoffelstempeln mit bunten Motiven bedruckt und bemalt. Neben solch kreativen Aktionen standen in der Ferienfreizeit auch spannende Ausflüge auf dem Plan: Beispielsweise durften die Kinder beim Radiosender Antenne Bad Kreuznach vorbeischauen und den Bad Sobernheimer Barfußpfad besuchen.
Neben Ferienmaßnahmen bietet die Familienbildungsstätte noch weitere Möglichkeiten für Flüchtlinge an, etwa einen Treff speziell für geflüchtete Frauen, die schwanger sind oder bereits ein Baby haben. Dieses Angebot erachtete Anne Spiegel als besonders wertvoll, auch um die traumatischen Erlebnisse der Flucht zu verarbeiten: „Die Frauen kommen ganz anders ins Gespräch, wenn sie unter Frauen sind“, betonte sie.
Zusätzlich zu den anerkennenden Worten für das Team der Familienbildungsstätte lobte sie auch die Stadt im Hinblick auf ihre Bemühungen zur Integration. „Die Stadt Bad Kreuznach hat sich von Anfang an engagiert auf den Weg gemacht“, verdeutlichte sie. „Als Land setzen wir die Rahmenbedingungen, ob und wie Integration gelingt, entscheidet sich dann in den Kommunen.“