Neuer DLR-Chef ins Amt eingeführt

Dem neuen DLR-Chef Michael Lipps (rechts) und dessen Frau Angelika gratulierten (v.l.) Staatssekretär Andy Becht, Lipps’ Amtsvorgänger Paul Frowein und der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Volker Wissing. Foto: Norbert Krupp  Foto: Norbert Krupp

„Großer Bahnhof“ beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Oppenheim: Rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung, Landwirtschaft und Weinbau trafen sich zur...

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OPPENHEIM/BAD KREUZNACH. „Großer Bahnhof“ beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Oppenheim: Rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung, Landwirtschaft und Weinbau trafen sich zur Amtseinführung von Michael Lipps. Der 43-jährige Landwirtschaftsdirektor leitet ab sofort von Bad Kreuznach aus das DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und ist in dieser Funktion für rund 400 Mitarbeiter sowie 1000 Berufsschüler in Bad Kreuznach und Oppenheim verantwortlich. Zudem wurde Lipps, der bisher die Abteilung Weinbau und Oenologie sowie die Berufsbildende Schule Weinbau am DLR Mosel geleitet hat, von Landwirtschafts- und Weinbauminister Volker Wissing auch die kommissarische Leitung des DLR Westpfalz anvertraut. Lipps‘ Aufgabenbereich umfasst damit fast ein Drittel der Fläche des Landes.

Wissing dankte Lipps‘ Vorgänger Paul Frowein sowie den seitdem kommissarischen DLR-Leitern Otto Schätzel, Gerhard Stumm und Jörg Weickel für deren bisheriges Engagement in der Zeit der 14-monatigen Vakanz. „Die Kommunikation der Akteure in der Landwirtschaft mit der Agrarverwaltung muss digital sein. Wir müssen die Dinge vorantreiben, und daraus ergeben sich große Synergie-Effekte. Diese werden es uns ermöglichen, neue Aufgaben und mehr Dienstleistungen anzubieten ohne mehr Personal“, definierte Minister Wissing seine Zukunftsvision. Er räumte ein, „dass diese Aufgabe nicht leicht zu erfüllen sein wird“, aber es sei eine Aufgabe, die von den Bürgerinnen und Bürgern an die Agrarverwaltung gestellt werde. Denn neben den Dienstleistungen gebe es auch die Aufgabe, die öffentlichen Kassen stabil zu halten. Finanzielle Stabilität sei auch für die Landwirtschaft eine wichtige Erfolgsgrundlage. „So schließt sich hier ein Kreis“.

Getränketechnologie und Brauwesen studiert

Wissing stellte Lipps vor, dessen Geburtsjahrgang 1974 in Deutschland „nicht so toll“ war. Möglicherweise habe Lipps deshalb in Weihenstephan Brauwesen und Getränketechnologie studiert – und nicht Weinbau. 2002 sei er dann aber als Oenologe an die damalige SLVA in Bad Kreuznach gekommen und habe die Ausbildung zur Lehrkraft an landwirtschaftlichen Berufsschulen absolviert. 2006 sei Lipps dann zum DLR Mosel gewechselt, wo er nun eine recht große Lücke hinterlasse. Wissing schloss mit einem Zitat Winston Churchills: „Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.“

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„Ich stehe jetzt hier mit einer großen Last. Sehr viele Vorschuss-Lorbeeren und Erwartungen wurden mir heute schon zuteil“, gestand Lipps nach mehreren Glückwünschen und Grußworten. Mit Blick auf sein Geburtsjahr rechnete er aus, „dass Sie mit mir jetzt mehr als 20 Jahre zurechtkommen müssen, aber das wird hoffentlich eine positive Zeit werden“. Das Team des DLR bewertete er als „das Fundament, auf das wir bauen“. Ein Dienststellenleiter sehe nur dann gut aus, wenn hinter ihm eine Mannschaft stehe, die sehr gut arbeite. Ein Zwischenrufer erinnerte ihn daran, dass es auch auf eine geduldige Ehefrau ankomme: „Ich bin ja froh, dass sie mich genommen hat“, zwinkerte Lipps seiner Ehefrau Angelika zu, die ihm zwei Kinder geschenkt hat. Lipps gilt nicht nur im Dienst als Teamplayer: Neben seinem beruflichen Engagement bringt er sich in seiner Heimatgemeinde Bockenau im Gemeinderat und bei der Feuerwehr ein.

Durch Zufall wieder zur Oenologie gefunden

Die neue Aufgabe am DLR empfindet Lipps als Heimkehr, weil er sich schon als Junge im Bad Kreuznacher Staatsweingut nützlich gemacht habe, wo sein Vater damals als Pflanzenschutzberater arbeitete. Dabei habe er schon ganz früh für sich entdeckt: „Bei Wind und Wetter immer draußen – da bin ich doch lieber im Keller!“

Alle Kollegen seines Vaters hätten ihm damals davon abgeraten, ohne eigenen Betrieb in Richtung Landwirtschaft zu gehen. Da habe er sich umgeschaut und zunächst im Beruf des Brauers und Mälzers seine Erfüllung gefunden. Durch Zufall habe er dann wieder den Weg zur Önologie zurückgefunden.