Wie können Menschen für den freiwilligen Einsatz gewonnen werden? Der SPD-Landtagsabgeordnete Simon bringt steuerliche Erleichterungen und Ermäßigungen im ÖPNV ins Spiel.
BAD KREUZNACH. (red). Gut anderthalb Stunden hatte sich der SPD-Landtagsabgeordnete Michael Simon Zeit genommen, um sich im Elisabeth Jaeger Haus mit dort ehrenamtlich Engagierten auszutauschen. In der Einrichtung des Geschäftsbereiches Seniorenhilfe der Stiftung Kreuznacher Diakonie bringen sich insgesamt mehr als 20 Menschen aktiv ein, besuchen Bewohner, machen Bastel- oder Gesangsangebote, organisieren Ausflüge, begleiten bei Einkäufen oder, wenn gewünscht, zu Arztbesuchen – kurz: Sie entlasten das Pflegepersonal und auch die Angehörigen.
Diakonin Annette Stambke koordiniert diese Einsätze, organisiert die regelmäßigen Zusammenkünfte und Fortbildungen der Ehrenamtler. Die meisten von ihnen bringen sich nach Eintritt in die Rente ein und sind mit völlig unterschiedlichen Stundenanteilen monatlich im Haus vertreten.
Wie kann ehrenamtliches Engagement auch für jüngere Menschen ab 18 Jahren interessant werden? Hier sieht Michael Simon auch die Politik in der Pflicht. „Die Ehrenamtskarte sollte auch schon vergeben werden können, wenn jemand drei statt wie bisher sechs Stunden im Monat erbringt. Ehrenamt ist schließlich Ehrenamt.“
Es sollte steuerliche Erleichterungen oder auch Ermäßigungen im ÖPNV geben – schließlich sei das Ehrenamt sehr wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Andererseits könnten auch Unternehmen etwas für ihr Image tun, wenn sie als Arbeitgeber ehrenamtliches Engagement aktiv unterstützen. „Das ist ein Appell an die Unternehmen, weil wir dringend Menschen im Ehrenamt brauchen“, so der Landtagsabgeordnete. Bei dem Treffen betonten die Ehrenamtlichen selbst, dass sie die Unterstützung durch Annette Stambke sehr schätzen.