Nach der Zusage aus dem Gesundheitsministerium verhandelt die kreuznacher diakonie jetzt mit den Kassen über die Höhe der Finanzspritze und fordert langfristige Planbarkeit.
KREIS BAD KREUZNACH / KIRN - (els). Hat das Kirner Krankenhaus eine Zukunft? Eine Frage, die seit Monaten die Bürger der Region, die Stiftung Kreuznacher Diakonie als Träger und die Mitarbeiter der Klinik sowie die Bürgerinitiative umtreibt. Denn: „Ein kostendeckender Betrieb ist schon seit Längerem nicht mehr möglich, obwohl das Gutachten eines von der Diakonie beauftragten Wirtschaftsprüfers dem Träger wirtschaftliches Arbeiten bestätigt hat“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreuznacher Diakonie.
Gespräche sind für Dienstag dieser Woche geplant
Eine erste Hürde zum Erhalt des Standortes wurde nun genommen. Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler hat den mündlich zugesagten Sicherstellungszuschlag für den Erhalt des Kirner Krankenhauses erteilt und dies dem Träger auch schriftlich mitgeteilt.
Bereits im Januar dieses Jahres war die Landesverordnung zum Sicherstellungszuschlag nach dem Krankenhausentgeltgesetz in Kraft getreten. Seither hatte die Stiftung auf Post aus Mainz gewartet. Das Ministerium hatte zwar immer betont, das Kirner Krankenhaus sei aus Sicht der Landesregierung für eine flächendeckende Grund- und Notfallversorgung notwendig und erfülle die Kriterien für eine zusätzliche Finanzspritze, doch angesichts fehlender verbindlicher Zusagen war die Zukunft des Krankenhauses immer noch ungewiss.
Die Zusage von Bätzing-Lichtenthäler bedeutet allerdings noch immer nicht, dass es die Kirner Klinik weiterhin geben wird. Denn: Über die Höhe des Zuschlages muss die Stiftung mit dem Kostenträger, also den Krankenkassen, verhandeln. „Ob es letztlich tatsächlich zu Zahlungen im Rahmen des Sicherstellungszuschlages kommen wird und in welcher Höhe müssen weitere Gespräche mit den Krankenkassen zeigen“, heißt es in der Pressemitteilung. Am Dienstag, 24. November, soll es eine erste Gesprächsrunde in Form einer Video-Konferenz dazu geben.
Die Stiftung Kreuznacher Diakonie drängt auf eine nachhaltige kostendeckende Finanzierung des Krankenhauses. Krankenhausvorstand Dr. Dennis Göbel betont: „Mit einem nur auf zwei, drei Jahre ausgelegten Ausgleich können wir nur schwer kalkulieren, zumal Investitionen und Beschäftigungsverhältnisse immer längerfristig angelegt sind.“ Grundsätzlich gebe es für den Standort Kirn realistische Entwicklungsperspektiven. Diese könnten aber nur umgesetzt werden, wenn aus finanzieller Sicht eine verlässliche Planbarkeit gegeben sei.