Im Praktischen Jahr auf dem Weg zur Ärztin

Der Ärztliche Direktor Dr. Christoph von Buch ist froh, PJler wie Konstantina Tserea in seiner Klinik zu haben. Foto: Kreuznacher Diakonie

Medizin-Studentin Konstantina absolviert den praktischen Teil ihres Studiums im Diakonie-Krankenhaus in Bad Kreuznach.

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BAD KREUZNACH. (red). Konstantina Tserea ist engagiert und gerade heraus. Seit Anfang Mai ist sie eine von 19 sogenannten PJlern am Diakonie-Krankenhaus Bad Kreuznach. PJler heißt der Ärzte-Nachwuchs, wenn er nach dem zweiten Staatsexamen sein „Praktisches Jahr“ in einer Klinik seiner Wahl macht. Die 26-jährige Medizinstudentin hat eingangs benannt, warum sie sich für die Klinik der Stiftung Kreuznacher Diakonie entschieden hat: „Hier bin ich nicht eine von vielen, darf nicht nur mitlaufen und zuschauen, sondern lerne konkret im Austausch mit den Kollegen.“

Ursprünglich wollte die Mainzer Medizin-Studentin, die ihre Wurzeln in Neuwied hat, Onkologin werden. Aber das PJ ist immer auch eine Orientierungsphase, und so ist die geplante Spezialisierung auf Krebserkrankungen erst einmal in den Hintergrund getreten. Derzeit arbeitet die Tochter eines griechischen Unfallchirurgen auf der Kinder- und Jugendstation in Bad Kreuznach: „Das Team dort ist super, von der Altersstruktur her sehr gemischt. Es gibt viele junge Ärzte, aber auch erfahrene ältere Kollegen. Da darf ich nicht nur zuschauen, sondern – in Absprache – auch eigene Patienten betreuen. Deshalb überlege ich jetzt, ob ich nicht grundsätzlich in die Pädiatrie möchte“, erzählt die ausgebildete Rettungsassistentin.

Der Bio-Leistungskurs in der Schule, und die vielen Mittagessen mit dem Papa in der Klinikkantine haben wohl den Grundstock für ihre Berufswahl gelegt, als sie noch ein Teenager war. Beim Info-Abend für die PJler ist sie direkt am zweiten Stand bei Dr. Edmondo Hammond, Oberarzt am Diakonie-Krankenhaus, hängen geblieben: „Ich wollte nicht an die Uniklinik, habe mich bei Ex-PJlern nach ihren Erfahrungen erkundigt und mich dann für das Diakonie-Krankenhaus entschieden.“ So pendelt sie nun täglich nach Bad Kreuznach, versucht, abends zum Ausgleich noch Sport zu machen und verabredet sich mit ihren PJlern auch schon mal zum Wanderausflug auf den Lemberg. „An der Uniklinik sieht man oft nur die Spezialfälle. Hier bekomme ich einen guten Überblick über das, was im Alltag auf mich zukommen kann.“ Und noch einen Vorteil nennt die Studierende: „Als Dozentin an der Pflegeschule kann ich mir zum PJler-Gehalt noch etwas dazuverdienen.“

Simone Brendel vom Akademischen Lehrkrankenhaus betreut die PJler des Hauses seit vielen Jahren: „Für uns sind die PJler eine Bereicherung.“ Dr. Christoph von Buch, Ärztlicher Direktor, freut sich, durch die PJ-Studierenden immer wieder mit neuen Ideen und Fragen der Universitätsabsolventen konfrontiert zu werden: „Wir nutzen dieses Praktische Jahr auch dazu, um frühzeitig auch Nachwuchs für unser Ärzteteam zu rekrutieren.“ Mit Erfolg: Sieben „Ehemalige“ sind neu ins Ärzteteam des Diakonie-Krankenhauses übernommen worden, und zwei Ex-PJler sind mittlerweile Leitende Oberärzte“, erzählt Dr. Christoph von Buch stolz.