Grüne wollen Wasser für alle an der Nahe

Den immer heißeren Sommer sollen Stadtwerke, Naheland-Touristik und Bahn ganz praktisch begegnen und ein Trinkbrunnen-Netz für Reisende und Wanderer aufbauen.

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BAD KREUZNACH. Der Vorsitzende der Grünen-Kreistagsfraktion, Erwin Manz, beantragt im Kreistag einen besseren Trinkwasserzugang für Wanderer und Bahnfahrer. Die Hitzesommer 2018 und 2019 und die Prognosen zum Klimawandel zeigten, „dass die sommerliche Hitzelast eine immer stärkere Beeinträchtigung für Wanderer und Bahnreisende ist“, so Manz.

Im Zuge der Kampagne „Refill Deutschland“ (https://refill-deutschland.de/) sei deutschlandweit bereits ein hervorragendes Netz an Wasserabfüllstationen geschaffen worden. Durch ein einheitliches Logo sind die „Zapfstellen“ in Geschäften für jedermann leicht zu erkennen. Daran soll die Nahe-Region aus Sicht der Grünen nun anknüpfen. Bei der Querung von Ortschaften könnten Wanderer auch da, wo es keine Gaststätten gibt, mit Leitungswasser versorgt werden. Manz erklärt: „Das von unseren Stadtwerken in den Leitungen bereitgestellte Trinkwasser hat eine hervorragende Qualität. Mit wenig Aufwand können Tourismusorganisationen und Wasserwerke so schnell die Attraktivität der Wanderwege erhöhen. Erwünschter Nebeneffekt ist die Plastikvermeidung und ein besseres Image als tourismusfreundliche Region.“ Da die „Refill“-Kampagne vorrangig auf die Zusammenarbeit mit Geschäftsleuten setze, solle durch einen Aufruf an die Bürger „auch auf privater Basis“ ein entsprechendes Angebot entlang der Wege geschaffen werden, schlagen die Grünen vor. Auch Bahnreisende benötigten ein besseres Angebot an Trinkwasser. Daher regen die Grünen einen Appell an die Deutsche Bahn AG an. Sie möge auf den Bahnhöfen im Landkreis Bad Kreuznach modellhaft Trinkwasserspender aufstellen. Manz: „Je unerträglicher die Hitze, desto mehr müssen Reisende trinken. Fahrgäste der Deutschen Bahn würden sich über erfrischendes Leitungswasser aus Trinkbrunnen ganz sicher freuen.“ Die Niederländische Staatsbahn und die National Rail in England haben auf ihren Bahnsteigen bereits Trinkbrunnen installiert. Der staatliche Eisenbahnbetreiber NS (Nederlandse Spoorwegen N.V.) begann an 200 Stationen in den Niederlanden mit dem Bau von Trinkwasserzapfstellen.

Bis Ende 2019 sollen neunzig Prozent aller Zugpassagiere in den Niederlanden versorgt sein. Manz: „Das muss doch auch im Nahegebiet mit seinem schönen Wetter und hohen Temperaturen möglich sein.“