Im Keller steht mein neues Fahrrad. Gekauft haben wir es vor dem Winter. Zuerst hinderten mich glitschige Radwege, bedeckt mit Laub, an einer großen Tour, dann Regen, Eis, Schnee.
Im vergangenen Sommer gab es einen runden Geburtstag. Lange wurde auf ein neues Fahrrad gespart. Im Herbst war endlich Zeit, sich nach einem neuen fahrbaren Untersatz umzuschauen. Seit einigen Wochen steht nun mein neuer „Drahtesel” im Keller. Beim Gang zur Waschmaschine tätschele ich immer den Sattel des Zweirades, so als ob ein Pferd dastünde und sich noch gedulden muss, bevor es endlich ins Freie geht. Meine Vorfreude auf die erste längere Tour mit dem Tiefeinsteiger mit seinen 21 Gängen wächst mit jedem Tag, an dem es am späten Nachmittag noch heller wird. Vielleicht am nächsten Wochenende? Bisher wurden den optimistischen Prognosen immer ein Strich durch die Rechnung gemacht. Entweder lag zu viel Matsch oder gar eine dünne Schneeschicht auf den Wegen, dann wieder regnete es in der arbeitsfreien Zeit oder es war schlichtweg zu kalt, auch wenn ich in Sachen Sport im Winter nicht zimperlich bin. Doch der Tag der Premiere rückt näher, das spüre ich genau.
Crucenia