Nach der umstrittenen Wahl von OB Kaster-Meurer zur Aufsichtsratsvorsitzenden, fliegen zwischen den Parteien die Fetzen. Der nächste Showdown droht am Donnerstag.
BAD KREUZNACH. (hg). Ausdrücklich verwahrt sich FDP-Chef Jürgen Eitel gegen den Vorwurf, es habe bei der Wahl von OB Dr. Heike Kaster-Meurer zur Aufsichtsratsvorsitzenden der städtischen Gewobau einen „Kuhhandel“ gegeben. „Es gab keinen Kuhhandel, keinen Deal, gar nichts“, so Eitel im Gespräch mit unserer Zeitung.
Die FDP sei „eine eigenständige Partei, kein Mehrheitsbeschaffer, kein Anhängsel der CDU“, betont Eitel weiter. Bei Gesprächen im Vorfeld der Wahl mit CDU-Fraktionschef Manfred Rapp sei man „nicht klargekommen“, weil dieser sich auf Karl-Heinz Delaveaux (FWG) als Kandidaten für den Stellvertreterposten festgelegt habe. Die FDP wollte aber ihren Kandidaten Volker Stephan ins Ziel bringen. Was nach der Kür von Kaster-Meurer letztlich auch gelang.
Wenn es um die Organisation notwendiger politischer Mehrheiten gehe, solle das nun bei der Wahl unterlegene politische Lager lieber vor der eigenen Tür kehren, regt Eitel an: „Wer hat denn versucht, seinen eigenen Kandidaten mit Stimmen der AfD durchzubekommen?“, fragt Eitel, „wir nicht, nicht die FDP.“ Unterstützung erhalten die Liberalen von Stadtratsmitglied Stefan Butz (PBK). Offensichtlich habe Karl-Heinz Delaveaux „vergessen, eine Mehrheit für CDU-Kandidat Rapp zu sichern“. Nun, so Butz, zeige sich Delaveaux „als schlechter Verlierer“ und spreche von einem abgekarteten Spiel. Aus Sicht von Stefan Butz nur deshalb, weil das eigene abgekartete Spiel des FWG-Mannes „einfach taktisch schlecht war“.
In Richtung der CDU zeigte die FDP am Freitag gleich noch einmal klare Kante. Bei der am kommenden Donnerstag anstehenden Wahl eines neuen Bürgermeisters werde die Fraktionsgemeinschaft aus FDP, FW und Fairer Liste (FFF) für Amtsinhaber Wolfgang Heinrich (parteilos) stimmen. Dieser sei „eine Persönlichkeit mit hoher Fachkompetenz und mit großer Durchsetzungsstärke“, heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktion. Das sind schlechte Nachrichten für zwei ebenfalls zur Wahl stehende Kandidaten mit CDU-Parteibuch. Die CDU-Fraktion, so merkt FDP-Chef Eitel süffisant an, habe es bis jetzt ja nicht fertig gebracht, sich auf einen der Kandidaten offiziell festzulegen. Eitel: „Die kommen einfach nicht aus den Puschen.“