Auch die Bad Kreuznacher Reisebüros fordern Soforthilfe

aus Coronavirus-Pandemie

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Traumurlaub ist für die Kunden bis auf Weiteres in weite Ferne gerückt, aber auch die Reisebüroinhaber und Mitarbeiter haben wenig Grund zur Freude, da ihnen die Provisionen weggebrochen sind. In Kreuznach wurden solche Banner in die Fenster gehängt. Foto: Mittler

„Rettet die Reisebüros, wir sind Touristik“, so lautete auch an der Nahe die Parole. In den Schaufenstern wurde darauf aufmerksam gemacht, dass man finanzielle Soforthilfe braucht.

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BAD KREUZNACH. Das Telefon läutet ununterbrochen, Elke Bachelier kann manchen Kunden nur auf die Warteschleife legen. Verunsicherte Kunden, die schon vor Monaten einen Urlaub gebucht haben, fragen nach Modalitäten der Rückabwicklung, wollen Genaues über Corona-Verordnungen in anderen Ländern erfahren.

Der Blick ins alltours Reisebüro bestätigt: Durch die Corona-Krise sind die Teams der Reisebüros doppelt belastet. Sie kümmern sich um Stornierungen, erhalten keine Aufwandsentschädigung für diese Arbeit, verdienen durch nicht durchgeführte Reisen keine Provision und müssen bereits erhaltene Provision an Veranstalter zurückzahlen. Miet- und Personalkosten aber bleiben. So kommen zu laufenden Kosten auch noch Rückzahlungen dazu.

Deshalb wurde jetzt öffentlich auf diese Probleme aufmerksam gemacht. Von Berlin bis Mainz und Koblenz gingen am Mittwoch landauf, landab Reisebüro-Mitarbeiter auf die Straße, um finanzielle Soforthilfe zu fordern. Aus Bad Kreuznach waren auch einige Beschäftigte gen Landeshauptstadt unterwegs, die meisten blieben schon wegen der Personenbegrenzungen für die Demonstrationen an der Nahe. Sie zeigten aber in den Schaufenstern Flagge.

Die Aktion in der Stadt in die Hand genommen hatte Simone Klein vom alltours Reisecenter. Für die Kreuznacher Kollegen von Derpart Reisebüro Wallrawe, Budde Urlaubsreisen, TUI ReiseCenter, Reisebüro Akdeniz, m&b Reiseteam GmbH sowie First Reisebüro hatte sie die Banner drucken lassen. Dazu wurden schwarze Trauerschleifen um die Urlaubskataloge und Reise-Trollies gebunden. Außerdem wurden die Passanten schriftlich darüber informiert, dass ein Reisebüro von der Vermittlung von Reisen verschiedener Reiseveranstalter wie TUI Deutschland, DER Touristik, alltours flugreisen, schauinsland reisen, AIDA Kreuzfahrten und anderen lebt. „Pro gebuchter Reise erhält ein Reisebüro zwischen sieben und zehn Prozent des Reisepreises als Provision von den Veranstaltern“, erläuterte Simone Klein. Nicht überall sind Umbuchungen möglich. „Wir können nur empfehlen, die Urlaubsplanung so weit wie möglich nach hinten in den Spätsommer/Herbst zu verlegen.“

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Aber selbst wenn man jetzt zum Bodensee umbuche, wisse man nicht, wie der Urlaub vor Ort aussehen könnte, ob man vielleicht Maske tragen müsse. Klein hofft, dass die Kunden den Reisebüros vor Ort die Treue halten werden: „Sie profitieren von der jahrelangen Erfahrung und persönlichen Reiseerlebnissen der Experten. Und dies ganz kostenlos und ohne aufwendige, eigene Recherche im Internet.“