Heimatverein Westhofen sucht Exponate für Sonderausstellung
Von Manfred Janß
Reporter Rheinhessen Süd
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt beim Modellbau, so bietet sich zum Beispiel auch ein Café dafür an. Foto: Heimatmuseum
( Foto: Heimatmuseum)
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WESTHOFEN - Es ist mitten im Sommer, die Schulkinder freuen sich nach wie vor über die großen Ferien, wenn das Wetter passt, sind Schwimmbad oder Badesee angesagt. Wer denkt da schon an Weihnachten und die Adventszeit? Wohl keiner. Doch, der Heimatverein Westhofen tut es, und er muss das jetzt auch schon. Denn zum Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende soll es wieder eine große Sonderausstellung im Heimatmuseum geben. Seit 16 Jahren gibt es die nun schon und sie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. „Die Leute fragen mich mittlerweile nicht mehr, ob es wieder eine Ausstellung gibt, sondern welche“, erzählt Heike Diehl, die im Haus des Heimatvereins ihr Puppenmuseum hat und sich die Themen für die Ausstellungen ausdenkt.
Einst häufig zu Werbezwecken genutzt
Thema in diesem Jahr sind „Kleine Welten – Handwerk en miniature“, also Geschäfte, Handwerk und Handel im Miniatur- und Puppenstubenformat. Dafür sucht der Heimatverein wie stets wieder Leihgeber, die Exponate zur Verfügung stellen können und wollen (siehe Infokasten). Bestimmt kennt der eine oder andere noch die kleinen Läden im Schaufenster des großen Ladens. Da stand eine historische Mini-Apotheke in der großen modernen Apotheke, ein Mini-Schlachterladen warb für den großen Metzgerladen. Was einst als werbewirksames Ausstellungsstück diente oder vielleicht noch dient, das sucht der Heimatverein. Auch liebevoll gestaltete Gesellen- und Meisterstücke von Geschäften, Handwerk und Gewerbe im Klein- und Puppenstubenformat sind gerne willkommen.
Ob private Sammlerstücke wie Stoff-, Putz-, Mode-, Blumen oder Spielzeugläden, ob Schreinereien, Schmieden, Apotheker-Läden oder auch Kompaktläden der Firma „Modella“, die neben der Nachbildung eines Klassenzimmers der 1970er Jahre unter anderem auch eine komplett eingerichtete Poststelle oder einen Friseurladen herstellte – es gibt viele Kleinode, die „einen Spaziergang durch Handel und Gewerbe en miniature“ erlauben.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt beim Modellbau, so bietet sich zum Beispiel auch ein Café dafür an. Foto: Heimatmuseum Foto: Heimatmuseum
Im Kleinformat gibt es nicht nur Puppenhäuser, sondern beispielsweise auch eine Konditorei. Foto: Heimatmuseum Foto: Heimatmuseum
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Möglichst viele Arten von Handwerksstätten sollen aus- beziehungsweise dargestellt werden. Neben Bäckereien, Töpfereien oder Schuhmacherwerkstätten können das gerne auch die Kfz-Werkstatt im Kleinen sein oder Schaumodelle von IHK, Gewerbeschulen und Handwerk. Besonders freut sich der Heimatverein auch über Nachbildungen von Büros, Kanzleien oder Praxen. Oder schlummert irgendwo vielleicht noch etwas ganz anderes, etwa eine Bar, ein Weinladen oder eine Krankenstube? Auch kleine Stillleben sind als Ergänzung willkommen.
Heike Diehl baut übrigens auch selbst Miniaturen. Als Betreiberin eines Puppenmuseums liegt das ja nahe. So gibt es im Miniaturformat schon eine Post, einen Schulklassensaal, eine Kita und eine Turnhalle. Und eine mittelalterliche Häuserzeile mit Gewerbe hat sie ebenfalls gebaut. Anhand dieses Modells erklärt sie übrigens, woher der Begriff „Laden“ für ein Geschäft kommt. „Das wissen die meisten nämlich nicht“, sagt Heike Diehl. Kaufläden sind dieses Jahr übrigens nicht gefragt. In zwei oder drei Jahren soll es nämlich eine eigene Ausstellung zu diesem Thema geben.
KONTAKT
Wer Exponate zur Adventsausstellung des Heimatvereins beisteuern möchte, kann sich bei Heike Diehl melden unter Telefon 06244-76 12 oder E-Mail Sonnenstaub@t-online.de.
Man kann auch gerne persönlich im Heimat- und Puppenmuseum in Westhofen in der Wormser Straße Nr. 3 vorbeikommen. Geöffnet hat es sonntags von 15 bis 18 Uhr.
Vom 4. bis 18. Oktober ist Heike Diehl in Urlaub, das Puppenmuseum deshalb geschlossen. Per E-Mail ist sie während dieser Zeit aber erreichbar.
Auch wenn es die Sonderausstellung schon so lange gibt, Heike Diehl gehen die Einfälle nicht aus. „Über die Themen stolpere ich, ich brauche da gar nicht groß nachzudenken“, meint sie. Dieses Jahr sei ihr ein Buch in die Hände gefallen zum Thema Miniaturen, außerdem kenne sie über ihr Puppenmuseum auch Sammler. Und so sind Heike Diehl und der Heimatverein gespannt, was dieses Jahr so alles zusammenkommt.