Bei den kürzlich erfolgten Wahlen sind die Vorsitzende Waltraud Werner und ihr Stellvertreter Fabian Müller im Amt bestätigt worden.
Von Ulrike Schäfer
Nachwuchsarbeit wird im Förderverein groß geschrieben, so gibt es etwa seit Jahren Jugendguides, Jugendliche, die Jugendlichen die Gedenkarbeit näherbringen.
(Archivfoto: Gedenkstätte)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
OSTHOFEN - Bei den kürzlich erfolgten Wahlen des Fördervereins Projekt Osthofen sind die Vorsitzende Waltraud Werner und ihr Stellvertreter Fabian Müller im Amt bestätigt worden. Für Volker Gallé (Vorsitzender von 2001-2014), der neben Klaus Hagemann (Vorsitzender von 1998-2001 und von 2014-2017) nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stand, wurde Katharina Nuss zur zweiten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sie ist schon seit vielen Jahren im Förderverein aktiv. Weitere Vorstandsmitglieder sind Simone Reinisch, Martina Rupert-Kelly, Reiner Schalk, Norbert Weber, Franziska Hendrich und Pia Schellhammer.
Volker Gallé, der mit dem Eintritt in den Ruhestand zum 1. März 2021 auch seine ehrenamtlichen Ämter aufgibt, hat die Arbeit des Fördervereins grundlegend geprägt. Als er von Karl Saulheimer geworben wurde, existierte der Verein bereits, und Heribert Fachinger hatte schon die pädagogische Arbeit in zwei angemieteten Räumen des ehemaligen KZ-Gebäudes aufgenommen. In den folgenden Jahren konnte der Verein nicht nur wesentlich den Ankauf des gesamten Geländes durch das Land Rheinland-Pfalz 1991 voranbringen, sondern er setzte auch Maßstäbe im Bereich der Gedenkstättenpädagogik.
Dabei habe für ihn nie die reine Wissensvermittlung im Vordergrund gestanden, erläuterte Gallé im Gespräch mit dieser Zeitung. Ihm sei es vor allem darauf angekommen, den Besuchern einen emotionalen Zugang zu der Thematik zu eröffnen. „Natürlich sind die Fakten wichtig, aber Empathie und Respekt für die Opfer sind entscheidende Voraussetzungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte.“ Neben der Arbeit mit Zeitzeugen habe er deshalb schon früh einen Kunstbeirat gegründet und ein dialogisches Kulturkonzept entwickelt, das auf Einfühlung und Austausch angelegt ist. Kunstworkshops, Theaterstücke, Konzerte und Ausstellungen erwiesen sich als wirkungsvolle Formen der Begegnung. „Ich habe auch immer Wert darauf gelegt, dass die Besucher in der Gedenkstätte keine antifaschistische Frontalbelehrung erhalten, sondern sich frei äußern und im Gespräch eine eigene Meinung bilden können“, betont Gallé.
Er freut sich, dass die Nachwuchsarbeit im Verein gut funktioniert. Schon seit Jahren gibt es die Jugendguides, die Führungen in der Gedenkstätte übernehmen, einige sind mittlerweile auch in die Vorstandsarbeit integriert. In diesem Bereich sei besonders die Vorsitzende Waltraud Werner aktiv. Aber auch Klaus Hagemann, dem die Jugendarbeit immer ein Anliegen gewesen sei, habe sich auf diesem Gebiet sehr engagiert, darüber hinaus die Verbindungen zur evangelischen Kirche und zur Politik gehalten. Damit habe er immer wieder die Arbeit des Vereins sehr gefördert.
Der Verein plant eine offizielle Verabschiedung von Volker Gallé und Klaus Hagemann, sobald es die Corona-Pandemie zulässt.