Urnenstaudenfelder in Dittelsheim-Heßloch sind fertig angelegt
Dittelsheim-Heßloch will mit den neuen Urnenfeldern einen Kompromiss zwischen Anonymität und individueller Bestattung anbieten. Denn Gräber, die wenig Arbeit machen, sind gefragt.
Sowohl in Dittelsheim als auch in Heßloch sind die Arbeiten an den Urnenfeldern abgeschlossen. Das Feld in Heßloch wird am Volkstrauertag, 18. November, gesegnet.
(Foto: Kolb-Noack)
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DITTELSHEIM-HESSLOCH - (red). Auf den beiden Friedhöfen in Dittelsheim-Heßloch sind die Arbeiten an den Urnenfeldern mittlerweile abgeschlossen, ebenso die Bepflanzung. Um die vorhandenen 15 Stelen können nun 48 Urnen und mehr eingelassen werden.
Die Urnenstaudenfelder ermöglichen nach Angaben der Ortsgemeinde eine Art der Bestattung, die heutzutage von vielen Bürgern gewünscht wird. Aufwendige Grabpflege, ständige Präsens könne von vielen Familien nicht mehr geleistet werden. Ältere Menschen wollten nach ihrem Tod ihren Angehörigen keine Belastung mehr sein – und dies erkläre auch den Boom von „Friedwald“ oder anonymen Bestattungen.
Die Ortsgemeinde bietet auf ihren beiden Friedhöfen eine Bestattungsform an, die einen Kompromiss zwischen Anonymität und individueller Bestattung darstellt. Das Urnenstaudenfeld ist fertig angelegt, die Bepflanzung und die Pflege werden von der Gemeinde übernommen. Die Urnen mit der Asche der Verstorbenen werden in der Erde vor beziehungsweise um die Stelen eingelassen. Die Namen der Verstorbenen werden auf den grauen Steintafeln eingemeißelt. So hat jede beigesetzte Person einen Namen.
Die Friedhofssatzung sieht vor, dass nur kompostierbare Urnen verwendet werden. Nach Ablauf der Ruhefrist von 25 Jahren können die gleichen Stellen wieder belegt werden, nur der graue Stein mit den Namen muss ausgewechselt werden. Der Sandstein kommt aus der Region. Niedrige heimische, insektenfreundliche Wildstauden, die dem hiesigen Klima und der Vegetation angepasst sind, sollen das ganze Jahr über die Urnengräber bedecken.
Im Anschluss an die Gedenkfeier am Sonntag, 18. November (Volkstrauertag) wird um 14 Uhr das Urnenstaudenfeld in Heßloch von Diakon Reinhold Lang und Pfarrer Andreas Schenk gesegnet. Die Chorgemeinschaft und der Musikverein Heßloch umrahmen die Segnung. Die Einsegnung in Dittelsheim erfolgt zu einem noch nicht festgelegten Zeitpunkt. Mit der geplanten Einsegnung kann dann die neue Form der Bestattung stattfinden. Die bisherigen Urnenreihen auf beiden Friedhöfen werden nicht geschlossen, sondern können ebenfalls in Anspruch genommen werden.