Künstlervereinigung „Art Wonnegau“ eröffnet Ausstellung in Dittelsheim-Heßloch
Von Ulrike Schäfer
Stellen in Dittelsheim-Heßloch aus (v.li.): Dorothea Schmid-Cremer, Hans-Jörg Kircheis, Jadranka Seremet, Rita Klingsporn, Ruth Genné und Rainer Machate. Foto: photoagenten/Alessandro Balzarin
( Foto: photoagenten/Alessandro Balzarin )
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DITTELSHEIM-HESSLOCH - „Zwischen Winter und Sommer“ heißt die Ausstellung der Künstlergruppe „Art Wonnegau“, die am Freitagabend im „Landhaus am Heidenturm“ in Dittelsheim-Heßloch eröffnet wurde. „Eigentlich hätte man auch den Titel ‚Frühling‘ wählen können“, meinte Ausstellungsorganisator Rainer Machate bei der Vernissage, aber der mache ja nicht gerade viel her.
Dennoch seien viele der ausgestellten Werke ganz dem Erwachen der Natur verpflichtet: Leuchtende Tulpen, blühende Landschaften, ja, auch die Katze am Fenster, die die ersten Sonnenstrahlen genieße, gehöre dazu. Er selbst hat mit „Springtime“, „Kätzchen an den Weiden“ und „TulpenHimmel 2“ den prallen Frühling auf die Leinwand geholt.
Im Sommer 2014 anlässlich des Fusionsfests der VG Westhofen und der Stadt Osthofen zur VG Wonnegau haben sich Künstlerinnen und Künstler der Region unter dem vielversprechenden Label „Art Wonnegau“ zu einer lockeren Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und seither schon mit Erfolg an vielen Orten gemeinsame Ausstellungen bestritten. Jeder habe sein eigenes Atelier, erläuterte Hans-Jörg Kircheis, Pressebeauftragter der Gruppe, aber man treffe sich regelmäßig, um gemeinsame Aktionen abzusprechen. Eine dieser Zusammenkünfte fand auch im „Landhaus am Heidenturm“ statt, und Lisa Beck, Inhaberin des Restaurants, war sofort von der Idee begeistert.
GEÖFFNET
Die Ausstellung kann bis 21. Mai zu folgenden Öffnungszeiten besucht werden: Dienstag bis Samstag von 17 bis 22.30 Uhr und sonntags von 12 bis 14 Uhr sowie von 17 bis 20.30 Uhr. Montag ist Ruhetag.
Für die nächste Zeit sind weitere Ausstellungen geplant, unter anderem eine große Ausstellung im Wormser Kulturzentrum.
Hans-Jörg Kircheis hat drei Werke zu der Ausstellung beigesteuert. Der gebürtige Wormser, der fast 40 Jahre seines Lebens in New York verbracht hat und nun in Dittelsheim-Heßloch wohnt, hat einen ganz eigenen Stil entwickelt, gegenständlich, aber doch nicht realistisch. Es sind ideale Landschaften, die eine fast entrückte Atmosphäre vermitteln, wie die Kelterhäuser in Dittelsheim („Kellergasse“) oder die langen Pappelreihen am Rhein bei Rheindürkheim im Abendlicht („Die Stille“).
Das „Katzensonnenbad im winterlichen Garten“ ist eine Arbeit der Malerin Gerlinde Buddhdev. Von ihr stammt auch das farbenfrohe Porträt zweier dunkelhäutiger Männer („Gute Freunde“), die mit ansteckendem Lachen gute Laune verbreiten. Eine Etage tiefer gibt es abstrakte Kunst in leuchtenden Farben von Jadranka Seremet zu sehen. Sonst sei die aus Kroatien stammende Malerin eher für ihre originellen Krawattenbilder bekannt, erzählte Rainer Machate, denn die Kroaten hätten bekanntermaßen die Krawatte erfunden. Rita Klingsporns Blütenbilder „Floral I“ und „Floral II“ haben die duftige Verheißung des Frühlings eingefangen, Rosen sind auf dem hintersinnigen Werk „Alles“ von Hedwig Müller-Krauthausen zu sehen, und Ortrud Hamm hat Farben und Formen zu dem kunstvollen Bild „Tulpen“ stilisiert. Dorothea Schmid-Cremer, die sich vor allem mit fast impressionistischen Landschaften einen Namen gemacht hat, zeigt auch in dieser Ausstellung reizvolle Arbeiten. Ruth Genné hat neben den stimmungsvollen Bildern „Am See“ und „Aufbruch“ auch das großformatige Werk „Unser Rheinhessen“ geschaffen: Rebenreihen in sanftem Grün bis an den Horizont. „Einfach traumhaft“, findet Lisa Beck, und irgendwie passt dieses Bild genau an die Wand, wo es jetzt hängt.